Die Belgier, die sich am liebsten in martialischer Guerilla-Uniform präsentieren und bei Konzerten mehr einer paramilitärischen Kampfeinheit als einer musizierenden Künstlervereinigung ähneln, kümmert es wenig, in welchen Hals das Publikum ihre Klänge bekommt.

„Das einzige Relevante für uns als Band ist der Qualitätsanspruch an uns selbst“, erklärt Sänger Jean-Luc De Meyer. Er legt Wert darauf, daß die eigentlich vierköpfige Truppe „von der Produktion der Musik bis zur Gestaltung von Cover, Bühnenbild, Kleidung und Band-Image alles in die eigenen Hände nimmt.“.

Sie versuchen die „Balance zu halten zwischen ,nicht genug‘ und,viel zu viel‘, erläutert der vierte Mann im Bunde der Elektrolurche, der beleibte Techno-Bastler Daniel Bressanutti, der bei Auftritten hinterm Mischpult und bei Fototerminen immer außerhalb des Bildausschnitts steht.

Und tatsächlich steht auf der neuen LP FRONT BY FRONT eine gnadenlose Rhythmus-Reizüberflutung äußerst sparsamen, effektiven melodischen Einsprengseln gegenüber. Die Brüssel-Boys schließen damit naht- und kompromißlos an radikalere Frühwerke an.

Keyboarder Patrique Codenys baut auf avantgardistische Kontinuität:

„Wir möchten auf keinen Fall das ursprüngliche Ziel der Band aus den Augen verlieren, bei dem es vor allem darum geht, ständig neue Gebiete der Musik und der Klänge zu entdecken.“