Ieu sind sie nicht mehr in der Hamburger Schule. Aber Garanten für wirkungsvolle Texte und dynamischen Sound. Nach drei beachtlichen Alben bzw. EPs mit so treffenden Titeln wie ‚Fickt das System‘, ‚Wichtig‘ und ‚In Echt‘ kam dieses Jahr der große Wurf ‚Posen‘. Sternestil, das weiß man inzwischen, ist groovende Selbstäußerung, ist Sly Stone und Ton Steine Scherben mit lockerem Understatement, ist Zitatenfreude samt Aktualitätsbezug. Auch unter Geiern zu leben oder festzustellen, daß da was passiert ist, liegt in der Risikobiographie verankert. Oder Sex in den Trummern haben und sich bedeutend finden. Die Sterne leben an der Basis und sind so gesehen die eigentlichen Könige des Vorstadtnachmittags. Sich selbst als Witz verstehen und mit der Angst leben, daß wieder keiner lacht, gehört zum swinging Alltag. Was einen schließlich ruiniert, ist die Tatsache, daß die Sterne trotz aller Erfolge und inzwischen erlangter Professionalität sympathisch bescheiden geblieben sind. Und darum zögern sie auch nicht, aus ihrem unendlichen Kosmos ein bisher nur auf Single veröffentlichtes Teilstückchen zur Erde zu senden: ‚Sofern die Winde wehen‘.