Einstellungssache


Neue Variante im ewig jungen Thema“.die verbotene Frage‘ gefällig? An jenem Spätherbstnachmittag, wo sich Mick und Charlie. Keith und Ron im New Yorker ..Patace‘ -Hotel versammelt haben, um in Zweiergrüppchen die Fragen europäischer Journalisten zu beantworten, darf man sich nach allem und jedem erkundigen, sogar danach, dass Ronnie nicht mehr säuft und wie ihm das gefällt. Nur eines ist tabu: Dass die Stones ihre Superdupermega-Vierfach-DVD four flicks zwei Wochen lang einzig und allein in den USA bei ..Best Buy‘ verticken, ist nicht nur eine Frechheit (wäre etwa so, wie wenn es das Teil bei uns exklusiv bei, sagen wir mal: Saturn zu kaufen gäbe), sondern auch gesprächstechnisch nicht näher zu erörtern. „Verglichen mit .Matrix’oder .Herr der Ringe'“, äußerte Mick Jagger zuvor in einer Rechtfertigung des Deals, sei die Stones-DVD „doch blo!) eine Marginalie“, womit er sich mit einer für ihn ungewöhnlichen Methode – der Tiefstapelei – herauszureden versucht. Denn four flicks ist schon ein ziemlich amtliches Teil. Drei Konzerte von der „Forty Licks‘-Tour, die bis auf zwei Nachholshows in Hongkong abgeschlossen ist, sind drauf, der Bogen spannt sich von klein [Olympia Theatre, Paris) übergroß (Madison Square Garden, New York] bis riesengroß ITwickenham Stadion, Londonittfazu gibt es Blicke hinter die Kulissen, Extras und Hassenichgesehn alles in allem kann man ein ganzes Adventswochenende mit dem Teil verbringen. Vielleicht sollte auch Jagger selbst.

jüngst 60 geworden, mal ein paar Tage daheim bleiben. Der Mann sieht aus, als könnte er einen längeren Urlaub brauchen: das Gesicht irgendwie grau, die Furchen tiefer als sonst, gegen Ende der Tour musste er gar drei Konzerte krankheitsbedingt absagen Lwos bei 115 Shows aber noch ein guter Schnitt ist“). Den Ball flachhalten will erjedoch nicht.“.Ich war das ganze Jahr unterwegs Mick Jagger _______ und würde es nicht aushalten, einfach nur zu Hause zu bleiben und den Müll rauszubringen. Ich reise weiter durch die Welt. Für Außenstehende sieht das sicher rastlos aus, aber ich kann nicht so schnell von hundert auf null schalten.

Charlie Watts und Ron Wood dürfte das leichter fallen: Keith Richards sowieso. Der Kerl ist mit Abstand am besten drauf bei diesem Roundtable. Fröhlich an seiner Fanta-Wodka-Mischung süppelnd, gibt er zu Protokoll, dass er Ronnies Durchhaltevermögen beim Saufenaufhören bewundert ..Er war ganz onders als sonst. Plötzlich wollte er sich … unterholten! ‚“), für ihn so eine Entscheidung aber nicht in Frage käme… Es ist nicht immer leicht in dieser Band“, sagt Keith, „weil vor altem Mick und ich gelegentlich unterschiedliche Auflassungen darüber haben, was die Stones eigentlich genau darstellen.“ Für den Gitarristen ist das freilich keine Frage:

..Wir sind eine Hockband. Wir sind Musiker. “ Und kein gewinnmaximierendes Unternehmen – aber das sagt Keith so nicht. Wie es weitergeht, ist derweil noch unklar. Neue Songs gibt es keine, auf Tour habe man noch nie schreiben können, äußern sich Jagger und Richards in ungewohnter Einmütigkeit, aber DASS es weiter geht, ist eine Tatsache, die keiner Diskussion bedarf. Richards:

„Warum sollten wir aufhören? Uns geht es doch gut. Rock’n’Roll ist schließlich keine Frage des Alters, sondern der Attitüde. „