Evan Dando


Der Ex-Lemon- und Drug- ist jetzt ein Matschhead.

Ein Evan Dando-Konzert ist die beste Anti-Drogen-Kampagne aller Zeiten. Der Mann braucht fünf Minuten, um sich eine Gitarre umzuschnallen. Auf der schrammelt er dann eine halbe Stunde und nölt ein bisschen. Gähnen oder Gänsehaut – darf man sich aussuchen. Dann kommt die Band und es wird zu viert geschrammelt. Die Frau am T-Shirt-Stand sagt, Dando & Co. hätten nur einmal vor der Tour geprobt. Man glaubt ihr das sofort. Das jahrelange Drogenschlucken muss Dandos Hirn zerfressen haben. Er redet witzig wirr und wankt. Immerhin: Er spielt fast alle Hits der Lemonheads genau so, wie er es einst mit den Lemonheads tat. Ehemaliger Superstar schleppt sich und seine Hits herum – Oldies-Show für Indierocker. Ein paar neue Stücke gibt es aber auch, die gehen okay. Einmal versucht Dando cool über seinen Kopf zu spucken. Leider bleibt die Hälfte hängen. Der größte Moment ist, als er „My Drug Buddy“ spielt, weil das Lied auf einmal so wahr wird und Dando zum gestrauchelten Buddy. Plötzlich ist Schluss. „Ladet euch mal was von Miles Davis runter“, sagt er und geht. Der Charlie Brown des Indie-Rock wirkt schlaff nach dem Entzug.

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