„„Flesh And Blood“


Rutger Hauer, der blonde Hüne aus den Niederlanden, der erst als „Blade Runner“ und unlängst als „Hitcher“ international bekannt wurde, bleibt seinem Macho-Image treu –— diesmal im finsteren Mittelalter. Die Story von „Flesh And Blood“ ist im Jahr 1501 angesiedelt: Hauer spielt Martin, den Anführer einer pseudoreligiösen, pseudo-kommunistischen Söldnertruppe, die nach dem Motto „Mein und Dein gibt es nicht mehr“ den ausbeuterischen Reichen den Kampf angesagt hat. Man kidnappt die schöne Jungfrau Agnes (Jennifer Jason Leigh), die dem jungen Wissenschaftler Steven (Tom Burlinson) versprochen wurde, und erobert ein schickes Schloß, um dort in Saus und Braus zu leben. Stevens Vater aber heuert den Söldnerführer Hawkwood (Jack Thompson) an, um dem anarchischen Treiben ein Ende zu bereiten. So jagt ein Gemetzel das andere.

Wer von Hollands Erfolgs-Regisseur Paul Verhoeven („Türkische Früchte“. „Der vierte Mann“) allerdings ein Klassenkampf-Epos erwartet, sieht sich getäuscht. Verhoeven ist mehr an Sex + Crime-Elementen interessiert und an gewaltig-gewalttätigen Schlachten. Die freilich machen hauptsächlich den Eindruck eines überdimensionalen Kasperltheaters; es fällt dem Betrachter schwer, die Figuren auch nur halbwegs ernst zu nehmen. Ernstgemeint ist wohl nur der Versuch, sich mit diesem bereits 1985 entstandenen Mittelalter-Spektakel an den Erfolg von „Der Name der Rose“ anzuhängen.