Foster The People: die neuen MGMT?


Nein: Foster The People sind keine kalifornisierten MGMT, sondern beinbewegende Duran-Duran-Anbeter.

MGMT machen seit vorigem Jahr bekanntlich lieber verschwurbelten Prog-Pop als ihre gewohnten Überhits, die mittlerweile in Vorabendserien im Hintergrund zu hören sind. Das ist ja auch völlig okay – allerdings schafft diese Entwicklung ein Vakuum in Form einer tanzbaren, mit Androgynie flirtenden Indieband. Diese Lücke füllen nun – so zumindest die Meinung Dutzender Blogger – das kalifornische Trio Foster The People. Die halten von den ewigen Vergleichen mit MGMT natürlich eher weniger. Aber der Refrain in „Houdini“ klingt doch extrem nach „Electric Feel“, oder?
„Das Lustige daran ist, dass an dieser Stelle im Song eigentlich kein Gesang vorgesehen war“, erklärt Bandleader Mark Foster. „Aber unser Produzent Rich Costey (u.a. Glasvegas, Interpol) meinte, da würde etwas fehlen. Also habe ich das Erstbeste gesungen, was mir in den Kopf kam.“ Nur weil Foster The People ansteckenden, extrem clever zusammengesetzten Pop produzieren und dazu Falsett-Stimmen zu hören sind, heißt das ja auch noch nicht, dass sie die Brook­lyner Band nachmachen wollen. „ Einer meiner Lieblingssongs ist ,Come Undone‘ von Duran Duran“, sagt Foster, „da singt ein Mädchen in ihrer Kopfstimme, diesen Sound versuche ich seit Jahren zu erreichen! Das hat nichts mit MGMT zu tun.“

Der FTP-Sound entstand, als er sich Ende 2009 mit den Filmstudenten Mark Pontius (Drums) und Cubbie Fink (Bass) zusammenschloss, seine Solostücke in die Tonne kloppte, um als Band neu anzufangen. „Wir Menschen sind Macher“, sagt er, „egal ob Musik, Tische oder Apps fürs Smartphone – wir sind dazu geboren, Dinge zu produzieren.“ Ihr Soll als Macher haben sie mit dem Debüt Torches laut Eigenaussage noch nicht ganz erfüllt, aber es ist ein super Anfang.

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