Foul im Park


Sportfreunde erzählen Stammgastgeschichten Da hatten wir mit unseren illustren Redaktionspraktikanten ja gleich die richtigen Spezialisten zur Hand: Die Sportfreunde Stiller haben seit 1997 schon vier Mal bei Rock am Ring und im Park gespielt – und heuer sind sie wieder dabei. Also auf das Nähkästchen, raus mit der Plauderei: „Wir eröffneten in unserem ersten Jahr das Programm auf der Alternastage zeitgleich mit dem Einlass“, erzählt Peter. „Da kamen dann irgendwann so langsam die ersten Zuschauer eingetrudelt, aber ansonsten war das Zelt leer.“ Einen ähnlich katastrophalen Festivalauftritt gab es ein Jahr später beim Url-River-Festival in Österreich. Rüde erinnert sich: „Es regnete, alle waren bis zu den Knien im Matsch versunken und zu Beginn unseres Auftritts standen ungefähr sieben Leute vor der Bühne, die alle. ‚Tocotronic‚ riefen. „Doch solche Erlebnisse aus der Anfangszeit der Sporti-Festivalkarriere sind Schnee von gestern, spätestens seit sie beim Bizarre-Festival 2000 zum ersten Mal vor einem richtig großen Festival-Publikum spielten. Und auch die gigantischen Zwillige Rock am Ring und Rock im Park laufen für die Sportis mittterweile erfolgreicher ab. „Bei den großen Festivals ist das schon so eine Art Mossenablertigung , meint Peter. „Die riesigen Trucks kommen an, die Bands spielen und hauen dann gleich wieder ab – ein einziges Kommen und Gehen. Und wir damals mit unserem VW-Bus mittendrin. Mittlerweile fühlen wir uns fast schon ein bisschen zu Hause dort. Am Anfang war es toll, bei einem Festival zu spielen, alle Bands zu sehen und eben noch einen Backstage-Ausweis zu haben“ Backstage! Bei diesem Wort horcht der Otto-Normal-Festivalgänger auf. Und tatsächlich packen die drei Anekdötchen aus. Zum Beispiel die Geschichte von Rüdes Grätschattacke beim Kicken hinter der Rock-im-Park-Bühne. Gegen wen?“Dos war doch RoniSize, dieser Elektronik-Künstler!“, wirft Flo ein. Rüde ergänzt: „Ich kam aus drei Metern Entfernung in Hüfthöhe angeflogen und konnte gerade noch drei Schweißperlen auf seiner Stirn erkennen, bevor er in den Acker gepflügt wurde. Noch nie hat mich jemand so böse angeschaut. „Als bester Festival-Auftritt fällt Rüde übrigens Rock im Park 2002 ein, auf der Alternastage in der Nürnberger Eissporthalle. Peter stimmt zu: „Da war eine umwerfende Stimmung.“