Foxy Brown


WIE FASTJEDE HIPHOP-SHOW BEGINNT AUCH diese erstmal mit: Warten. Nach einem schier endlosen DJ-Set und reißerischem „Are you ready for muthafuckin‘ Foxy Brown?“-Gebrüll betritt gegen 22.30 Uhr ein halbnacktes Persönchen die in dunkelrotes Licht getauchte Bühne. Die Erwartungen an eine der erfolgreichsten HipHop-Ladies, neben guten Platten auch überzeugende Live-Shows zu präsentieren, sind hoch. Da reicht es nicht, auf wackeligen Beinen und in hochhackigen Pumps umherzustolzieren und unter dem rosa Flokatimantel nichts als schwarze Unterwäsche zu tragen. Die Beats wabern schwammig in die nur gut zur Hälfte gefüllte Halle. Das Publikum feiert die Stücke, die hauptsächlich vom Erfolgsalbum „III Na Na“ stammen, trotz des nicht eben überragenden Sounds. Die kleine Lady aus Park Slope, Brooklyn, hat mit ihren gerade mal 18 Jahren schon eine erstaunlich steile Karriere hinter sich. Foxy arbeitete unter anderem mit LLCool J.Jay Z, Puff Daddy und Nas zusammen. Unter Vertrag ist sie – ganz standesgemäß – beim Traditionslabel Def Jam. Auf der Bühne wird Foxy Brown von einem DJ und einem männlichen MC unterstützt. Foxys Stimme, die durch ihr dunkel-rauchiges, laszives Timbre männliche Zuhörer besonders anspricht (natürlich neben der Weniger-ist-mehr-Kleiderordnung), erinnert an diesem Abend aber eher an eine Sirene: hoch und schrill feuert Foxy ihre Vocalpassagen ab. Und dabei läßt sie wenig Raum für ruhige, coole Momente und verfehlt so ihre sonst so erotische Wirkung. Auch der mehrmalige Wechsel ihres Outfits, von knapp bis fast gar nichts, und das penetrante „Munich are you with me?“-Geplärre helfen dem Abend nicht auf die Beine. Nichts gegen Show-Effekte. Aber zu einem Konzert gehört schon mehr, als zu dröhnendem Sound halbnackt über die Bühne zu staksen.