Girls Against Boys


Was soll man denn machen“, sinniert Gitarrist und Sänger Scott McCloud, „man braucht ’nen Bandnamen, ob er nun eine Bedeutung hat oder nicht.“ Ihrer hat jedenfalls keine, was aber auch nicht weiter ins Gewicht fällt: „Nur die Musik ist wichtig.“ Und die hat es in sich: Auf ‚Cruise Yourself‘, ihrem vierten Album, verschmelzen die Wahl-New Yorker Melodie und Hardcore in nie dagewesener Rezeptur. Fugazi, die legendären Noise-Rocker aus ihrer Heimatstadt Washington, standen sicherlich Pate, doch Girls Against Boys sind wohltuend eigenständig. Das Line Up spricht Bände: Zwei Bassisten sorgen für übermenschlichen Druck, Genre-atypische Keyboards addieren zusätzliche Klangfarben. Dazu Tastendrücker Eli Janney: „Irgendwie seltsam, daß die meisten Leute aus der härteren Fraktion Keyboards abgrundtief hassen. Aber wenn sie uns dann hören, findet die Lästerei ein schnelles Ende.“ Kein Wunder, denn Janneys Instrument klingt mitunter wie eine gnadenlos übersteuerte Klampfe. Und wenn er in bester Live-Laune ist, zerlegt er das gute Stück auch mal in seine Einzelteile.