Ein wahrer Saubermann: „Jeder Popstar sollte seinen Fans ein positives Forbild sein“, erläutert Gregory Abbott sein Selbstverständnis. Der 30jährige New Yorker, der gleich mit seiner ersten Single, dem Soul-Schmuser „Shake You Down“, alteingesessene Charts-Hasen rund um den Globus das Fürchten lehrte, hat auch gleich ein prominentes Musterbeispiel für positive Imagepflege parat: „Ich mag Huey Lewis, der nimmt keine Drogen und lebt absolut sauber. Die Jugendlichen, die ihn kopieren, müssen einfach bessere Menschen werden.“ Der immer elegant im Miami Vice-Stil gewandete Musterknabe Abbott hatte auch schon Gelegenheit, derlei sozialhygienisches Verhalten zu trainieren: als Lehrer für englische Literatur. Nebenher schrieb er Songs für seine Idole aus der Soul-Fraktion, beispielsweise die Supremes. Zuletzt bastelte er an seinem Debütalbum, selbst-geschrieben, selbst-arrangiert, selbst-produziert und inspiriert von New Yorker Straßenszenen. „In dieser verrückten Stadt stolperst du an jeder Hausecke über ein Song-Thema.“ Trotzdem gefällt es dem Sänger mit der Plüschstimme in Europa besser als in seiner Heimat: „Die Leute sind hier nicht so sexbesessen wie bei uns in den USA. “ Ist das ein Vorteil?