Heinz Rudolf Kunze


Als Pop-Philosoph ist er längst eine anerkannte Größe. Nun arbeitet HRK daran, eine Mischung aus John Cale und Wolfgang Neuss zu werden.

Wie würden Sie Ihren Beruf beschreiben?

„Ich bin ein Schaulustiger.“

Welche Musik dreht sich derzeit auf Ihrem Plattenteller und in Ihrem Kopf?

„Franz Schubert, Herbie Hancock (die 60er Jahre-Blue-Note-Aufnahmen), P.J. Harvey, Mercury Rev.“

Was war die letzte Platte, die Sie sich gekauft haben?

„The Complete Hank Williams.“

Welche Platte war die erste in Ihrer Sammlung, und wie alt waren Sie damals?

„“Tommy“ von The Who. Dreizehn.“

Welche Platte ist die übelste aller Zeiten?

„Leider ist die Auswahl viel zu groß, um das entscheiden zu können.“

Welche Band haben Sie zuletzt live gesehen, und wie hat sie Ihnen gefallen?

„Meine geschätzten Kollegen Fury In The Slaughterhouse. Gut, wie immer.“

Wie heißt der beste Film aller Zeiten?

„“Falsche Bewegung“ von Wim Wenders und Peter Handke.“

Welchen Film fanden Sie in der letzten Zeit so richtig schlecht?

„“Armageddon“. Bruce Willis can do so much better. Zum Beispiel in „Twelve Monkeys“.“

Wie nahe sind Sie dem Tod schon gekommen und in welcher Situation?

„Ich begegne ihm häufiger – immer dann, wenn mir nichts einfällt. Bislang hat er sich äußerst korrekt benommen und meine Aufenthaltserlaubnis immer wieder verlängert.“

Wer ist der attraktivste Mensch auf diesem Planeten?

„Matthieu Carriere.“

Was ist Ihr kostbarstes Eigentum?

„Ein Autogramm von Dietmar „Orion“ Schönherr: „Dein Commander Cliff“.“

Was ist Ihre Droge?

„Meine Neugier.“

Was haben Sie jetzt noch vor?

„So lange wie möglich weitergehen auf meinem Weg, eine Mischung aus John Cale und Wolfgang Neuss werden.“

Welche ist Ihre unangenehmste Charaktereigenschaft?

„Ein paar eklige habe ich herausgefunden, wer weiß, was da alles noch schlummert.“

Was ist Ihre größte Angst?

„Irgendwann sagen zu müssen: Ich kenne mich.“

Was war der doofste Job, den Sie je gemacht haben?

„Zierfischcontainer von Hamburg nach München und zurück zu fahren.“

Wann und wo waren Sie zuletzt im Urlaub?

„August 1998, Dänemark, ein Haus direkt am Meer. Aber ich war beruflich dreimal letztes Jahr in New York, das hat mich besser entspannt.“

Was haben Sie gerade alles in Ihrer Hosentasche?

„Nur eine Dose Schnupftabak – eine kleine, adaptierte bayrische Schwäche. Ich bin ein Preuße mit einem heimlichen Hang zu München.“

Welcher andere Musiker wären Sie gerne einmal gewesen?

„Pete Townshend.“

Sind sie schon mal verhaftet worden?

„Ich saß mal eine Nacht in einem nordnigerianischen Flughafenknast, als Mitglied einer humanitären Mission. Die Soldaten waren zu bedröhnt, um unsere Durchreisepapiere lesen zu können.“

Was war der peinlichste Augenblick in Ihrem Leben?

„Ein Konzert 1987 in Linz. Eine Minute vor dem Auftritt bekam ich Durchfall. Die Band mußte eine Viertelstunde lang das Intro spielen.“

Was macht Sie rasend?

„Dummheit.“

Welche Musik soll auf Ihrer Beerdigung gespielt werden?

„“Baba O’Reilly von der „Who’s Next“.“

Was sagen böse Zungen über Sie?

„Böse Zungen können nur kojotenhaft hecheln.“

Glück ist…

„…etwas, dem man hoffnungslos hinterherläuft, wenn man es formulieren will.“