„iPhone 5c“: Apple stellt neues Plastiktelefon vor


So billig wie erhofft ist das neue iPhone nicht. iOS 7 kommt am 18. September und damit auch iTunes Radio.

Die Skepsis war groß. Die Hoffnung noch größer. Bereits seit Monaten schwirren gefühlt täglich verwackelte Fotos durchs Netz, die das neue Billig-iPhone zeigen sollen. Preiswertere Materialien wie Plastik statt Edelmetall sollten den Preis weit unter gewohntes iPhone-Niveau drücken. In besonders optimistischen Gerüchten war gar die Rede von Preisen um 100 Dollar. Für Produkte aus dem Hause Apple nahezu unglaublich. Nun gibt es Gewissheit: Das neue Billig-iPhone ist gar nicht billig.

Am Dienstagabend lud Apple Journalisten zur Pressekonferenz ins kalifornischen Cupertino (und in Apple Stores unter anderem auch in Berlin), um die neuesten Produkte der Öffentlichkeit vorzustellen. Schon im Vorfeld waren sich viele sicher: Es wird ein neues iPhone geben. Keine Neuentwicklung, eine Verbesserung. Ein iPhone 5 mit einem Buchstaben hinten dran.

Zu Anfang der Keynote stellte Apple Chef Tim Cook aber erst mal Neuerungen vor, die jeder schon kennt. Neben Werbung für das iTunes Festival sprach er Apple neues Betriebssystem für die Mobilgeräte an: iOS 7. Das hatte Cook bereits im Juni präsentiert, seitdem hat sich offenbar nicht viel verändert. iOS ist bunter, moderner, hübscher geworden. Und natürlich besser als alles zuvor. Lediglich das Erscheinungsdatum war bisher unklar. Nun steht es fest: der 18. September. Mit dem neuen iOS kommt auch iTunes Radio, Apples eigener Streaming-Dienst.

Dann aber erbarmte sich Apple-CEO Tim Cook und ließ das neue iPhone präsentieren – mit der kleinen aber wichtigen Information, dass es zwei neue iPhones geben werde. Zum einen die Premium-Variante des iPhone 5, das iPhone 5s. Es kommt mit edleren Metallen, besserem Prozessor, besserer Kamera und einem Fingerabdrucksensor. Kosten: zwischen 699 (16 GB) und 899 (64 GB) Euro.

Und tatsächlich stellte Apple auch eine Plastikvariante seines Telefons vor: das iPhone 5c. Das Polycarbonat-Gerät soll es in fünf quietschbunten Farben geben. Die Leistung soll sich vom Vorgänger nicht unterscheiden, dafür soll das Akku länger durchhalten. Und dann nennt Marketing-Vize Phil Schiller den Preis: 99 Dollar. Begeisterung. Mit einem Zwei-Jahresvertrag. Ernüchterung. Die tatsächlichen Kaufpreise für das Plastik-iPhone: 599 (16 GB) und 699 (32 GB) Euro.

Apple bleibt sich treu. Das erwartet Billig-iPhone ist nicht billig. Und immer noch schaffen die Kalifornier den Begehr für ihre Produkte auch durch den Preis. Der Apfel ist eben kein Ramsch. Leider bleibt sich Apple derzeit aber auch treu damit, auf Überraschungen zu verzichten. So gab es auch diesmal kein Wort über sehnlichst erwartete Projekte wie eine Smartwatch oder einen eigenen Fernseher.