Jimmy Barnes kennt nur eins: Volldampf – live und auf CD.


Der frühere Cold Chisel-Singer weiß, was er seinem Publikum schuldig ist. Soeben war er mal wieder für eine Handvoll Konzerten im Lande, und wie gehabt waren es wunderbar fette Rock ’n‘ Roll-Shows mit einem Jimmy Barnes am Mikro, der immer noch kingt wie ein angeschossener Bullterrier, fortgesetzten Raubbau an der eigenen Stimme betreibend. Doch der 45-Jährige wiegelt ab: „Auf der Bühne kannst du dich nicht auf der einen Seite voll reinhängen und mittendrin plötzlich einen Gang zurückschalten. Und selbst wenn meine Stimmbänder mal angekratzt sind, schaffe ich in der Regel meinen selbst gesetzten Standard. Wenn nicht, breche ich die Show ab und verschwinde wie damals in Melbourne. Da hab‘ ich die Leute nach drei Songs heimgeschickt, anderthalb Wochen später haben wir den Gig dann nachgeholt, und alles war okay.“

Et ist nicht zuletzt seine ungezwungene Art, die Barnes Credibility verschafft. Und auch vor diesem Hintergrund kann er es sich leisten, mit der eigenen Vergangenheit (Cold Chisel lösten sich bereits 1983 auf) zu kokettieren – weil er sie durch seine unerhört druckvolle Performance stets aufs Neue wiederbelebt. Die aktuelle Doppel-CD „Double Jeopardy“ dokumentiert das in Perfektion: Frischer als hier haben CC-Feger wie „Khe Sanh“ oder „Bow River“ nie geklungen.

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