Keine Werbung auf YouTube: Deshalb stoppen Disney und Nestlé ihre Anzeigen


Auf diversen Kanälen werden Kleinkinder in Badeanzügen oder beim Sport gezeigt. In den Kommentaren häufen sich Kommentare, die als kriminell eingestuft werden müssen.

Seit Sonntag macht ein Video im Internet die Runde, in dem der Blogger Matt Watson auf einen Pädophilen-Video-Ring auf YouTube aufmerksam macht. 20 Minuten lang erklärt er, wie auf der Plattform eine Subkultur entstanden ist, in der Videos von Kleinkindern beim Sport, beim Baden etc. gezeigt werden. Unter den Videos finden sich dazu anzügliche Kommentare, die teilweise als kriminell eingestuft werden müssen. Laut Watson werden unter den Videos manchmal auch Links und Hinweise zu echter Kinderpornografie ausgetauscht.

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YouTube möchte den Fall nun untersuchen, währenddessen reagieren andere Großkonzerne. Beispielsweise Disney, Dr. Oetker und Nestlé haben mitgeteilt, dass sie ihre gebuchten Werbeanzeigen von YouTube entfernen lassen möchten. Denn mit einem Vorwurf an das System YouTube hat Watson einen Nerv getroffen: Mit den fragwürdigen und teilweise kriminellen Videos wird Geld verdient, sobald eine Werbeanzeige vor dem Video läuft.

Matt Watson fragt direkt in seine Kamera blickend, warum nichts gegen dieses Treiben unternommen wird. Denn immerhin hat YouTube eine wahre Armee von Menschen, die Inhalte auf der Plattform überprüfen. Unter psychologisch extrem belastenden Bedingungen werden Videos auf Nacktheit oder drastische Gewaltdarstellungen überprüft, die „Softcore“-Videos mit Kindern scheinen aber leicht durch das Kontrollnetz zu kommen.

In Deutschland hat bereits der Spiegel über Watsons Video und die Folgen berichtet. YouTube zufolge sei man sofort gegen die genannten Kanäle und Nutzer vorgegangen und hätte diese gesperrt. Das Thema ist übrigens nicht neu: In der Vergangenheit wurde beispielsweise schon über anzügliche und gewalttätige Videos berichtet, die offenbar extra für Kinder kreiert wurden. So wurden zum Beispiel Figuren aus dem Disney-Film „Frozen“ in eindeutige Positionen gebracht, bei dem sogenannten „Elsagate“ versuchten vermeintliche pädophile und/oder kriminelle Nutzer mit jungen Zuschauern in Kontakt zu kommen.