Kraah, Kraah – Stone the Crows


Welchen Namen hatten sich die fünf sonst geben sollen: „Stone The Crows“! Was bedeutet das? Altenglische Begeisterung für alles, was eine Herausforderung ist.

HIGHLANDERS HURRAH. Wirf die Arme in die Luft – Hau auf den Putz! Krähen sind’s. Sie hacken einander kein Auge aus. Aber vielleicht andern. Mit heiseren Lauten kündigen sie sich an. Ihr Sound ist kräftig, erdverbunden. Sie heben sich ab wie die Raben im Schnee.

„Stone The Crows“ aus Schottland ist mehr als eine neue Gruppe. „Glasgow war gut für uns“, sagte Maggie Bell, 23, schwarze Kehle der Gruppe. „Wenn du in Glasgow durchkommst, dann kommst du überall durch“. Progressiv, aber ohne dass sie in Gefahr geraten auszuflippen. soulstark mit Schlagseite zum Jazz.

Peter Grant, ihr Manager, wusste, was er tat. Er lies die Krähen aufschwirren und war sich sicher, dass sie mit ihrer Musik durchkommen. Sie flogen auf in Schottland, in Glasgow, wie Maggie.

Les Harvey an der Leadgitarre, John McGinnis, Orgel und Piano, Jim Dewar am Bass, oft singt er auch. Bis auf Colin Allen, er ist Engländer und hat das singen verlernt. Dafür ist er ein ungewöhnlich harter Drummer, der plötzlich geradezu lyrische Einfälle hat. Colin spielte vorher mit der John Mayall Group. McGinnis und Dewar sind erfahrene Musiker. Sie haben jahrelang in und ausserhalb Englands mit Topgruppen gespielt. Leute, die immer alles wissen, meinen, man hört die Einflüsse heraus: von Gary Burton, Ray Charles, Aretha Franklin oder Frank Zappa. Besser ist, man hört die erste LP der Crows.

Besonders auf Seite 2 hört man, was los ist. „I saw America“ (wie das meiste von der Gruppe selbst geschrieben und arrangiert), das sind zwanzig Minuten reflektierender Dokumentarsound dessen, was sie unter USA-Musik verstehen. Drüben haben sie dem Publikum neue Töne beigebracht. Stone The Crows, man stöhnte und jubelte, denn sie hauten auf den Putz. Nach ihrer Englandtournee schrieb ein Kritiker von „Disc and Music Echo“ – „Die aufregendste Gruppe, die wir seit den Rolling Stones hervorgebracht haben…“ Jazz – Blues, da steckt alles drin was sie heben. Alles, was sie geben. Man höre auf Seite 1 „Raining in your heart“ und „The Touch of your lovinghand“. Ursprünglich, stark, auch zärtlich und vor allem Live – das sind sie STONE THE CROWS.