Krieg der Sterne – die wichtigsten Alben des Monats


In jedem Heft bewertet unsere Redaktion die wichtigsten Neuerscheinungen. Wir haben für Euch die Alben aus unserem "Krieg der Sterne" der April-Ausgabe des Musikexpress zum Reinhören zusammengefasst.

1. My Bloody Valentine – ‚MBV‘

Was sind lächerliche 22 Jahre für einen Künstler wie Kevin Shields, der in der Lage ist, die Ewigkeit in seine Musik einzuschließen? Und was, lieber Plattenmeister, bedeutet „vier Tage nach Redaktionsschluss“ für einen Rezensenten, der um genügend Zeit und Ausdrucksmöglichkeiten ringt, diesem Album, auf das keiner mehr zu hoffen gewagt hatte, irgendwie gerecht zu werden? >weiter zur Rezension

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2. DJ Koze – ‚Amygdala‘

Mit dem Satz „AMYGDALA ist Kozes SGT. PEPPER!“ wird der Leser der Presseinformationsschrift zu DJ Kozes aktuellem Album gleich mal auf Spur gebracht. Wenn man das Beatles-Album als Synonym für einen gewissen unschuldigen Größenwahn im Pop ansieht, dann ist der Vergleich zu AMYGDALA vielleicht gar nicht so falsch. >weiter zur Rezension

3. Devendra Banhart – ‚Mala‘

Die Wörtchen „weird“ und „freak“ werden mit diesem Album rechtskräftig aus dem Folk-Vokabular gestrichen. Devendra Banhart macht immer noch Spaß, er denkt sich Hildegard von Bingen als VJ, erklärt den Dancefloor zur Domäne der jungen Männer und singt weiter hinten auf der Platte ein wirklich hübsches Come-Home-Lied. Der Mann befindet sich in seiner Softpop-Phase. >weiter zur Rezension

4. Suuns – ‚Images du Futur‘

Vielleicht ist ja das kanadische Gesundheitssystem schuld. Auf jeden Fall macht man sich Sorgen, wenn man „Powers Of Ten“ hört, den Einstieg zum zweiten Suuns-Album. Hier klingt die Stimme von Ben Shemie, als wäre die Entfernung seiner Polypen medizinisch dringend angezeigt. Die HNO-Behandlung des Sängers bleibt aus, aber das Quartett aus Montreal setzt noch einen drauf auf seinen grandiosen Erstling ZEROES QC und operiert den Indie-Rock am offenen Herzen. >weiter zur Rezension

5. The Knife – ‚Shaking The Habitual‘

Sieben Jahre nach ihrem letzten „richtigen“ Album kommen The Knife mit einem fordernden und überlangen Techno-Exorzismus zurück. Wenige Alben-Ankündigungen haben Blogosphäre und Musikgelehrte 2013 so in Alarmbereitschaft versetzt, wie die von SHAKING THE HABITUAL, dem fünften Studioalbum des schwedischen Duos The Knife.

6. The Strokes – ‚Comedown Machine‘

Vor zehn, zwölf Jahren konnte man die Strokes für so vieles loben: für ihre Coolness, für ihre Geschichtskenntnis und natürlich dafür, dass sie den Rock’n’Roll gerettet haben. Der einzige wirkliche Punkt negativer Kritik, der auch an der Band genagt haben dürfte, war mangelnde Experimentierfreude. Ihre ersten beiden Platten bestanden aus Variationen eines einzigen Songs – und das ist bestimmt kein Tadel, siehe: Ramones, siehe nicht: Modern Talking. Heute haben sich die Verhältnisse umgekehrt. >weiter zur Rezension

7. Low – ‚The Invisible Way‘

Wir feiern 20 Jahre Low, und eine Outsider-Musik, die seit zwei Jahrzehnten gemächlich in einem Seitenarm des Hauptstroms vorantreibt. Damals hatten Alan Sparhawk, Mimi Parker und (noch) John Nichols bewusst einen Kontrapunkt gesetzt zu der Musik von Männern mit komischen Bärten und komischen kurzen Hosen. >weiter zur Rezension

8. John Grant – ‚Pale Green Ghost‘

Man müsste Anhängern der längst verblichenen Band The Czars Stücke dieses Albums mal im Rahmen eines „Blind Date“ vorspielen. Wetten, dass auch ein paar Die-Hard-Fans den ehemaligen Czars-Sänger in diesem weithin neu vermessenen Kontext nicht mehr wiedererkennen würden? Vom gedämpften Folk­rock der Czars bis hin zum opulent instrumentierten und bis in die Haarspitzen motivierten 80er-Jahre-Disco-Funk und Synthie-Pop, die Teile dieses Albums erobert haben, ist es nun mal kein Katzensprung. >weiter zur Rezension

9. Kate Nash – ‚Girl Talk‘

Hier gilt die Elch-Regel: Die größten Kritiker des Quietsch-Pop waren früher selber Quietsch-Popper. Im Jahr 2007 schickte die 20-jährige Kate Nash ein paar becircende Cockney-Hits in die Welt hinaus, gepflastert mit Beschwerden über Boyfriends und ein paar schlauen Zeilen über das Leben als Teen­ager. Ihre Musik wurde einmal treffend als „Sugababes minus Sugar“ beschrieben. >weiter zur Rezension

10. Woodkid – ‚The Golden Age‘

Hach. Ach. Seufz. Was soll man sagen. Lieber möchte man wohlig brummen, verliebt summen, schnurren wie eine fettgefressene Katze, so schön, so wundervoll ist THE GOLDEN AGE geworden. Der überaus erfolgreiche Videoclip-Regisseur Yoann Lemoine, der schon für Taylor Swift, Lana Del Rey und Rihanna gearbeitet hat, beweist als Woodkid, dass er sogar ein noch besserer Musiker ist. >weiter zur Rezension