Kristiana Levy


Gute Plattenverkäufe und viele Radioeinsätze garantieren noch lange kein volles Haus. Das mußte auch Kristiana erkennen: Nur 200 Neugierige fanden sich ein. um mit ihr auf dem schmalen Grad zwischen Soul und Pop zu wandeln.

Schon mit dem Opener „Perfect Girl“ wird deutlich, daß Kristiana Levy tatsächlich singen kann, was ja beileibe keine Selbstverständlichkeit ist. Mal laut, mal flüstern und flehend, dann wieder klagend drückt sie den Songs mit ihrer Stimme einen typischen Stempel auf. Doch die Kraft, die diese Stimme vermittelt, lassen ihre Gesten vermissen: Mit unbeholfenen Bewegungen windet sie sich durch die Songs. Und ihre Musiker wirken cool und gelangweilt und versenken sich ganz ins eigene Spiel. Doch immerhin bildet die Band, angetrieben von Schlagzeuger Hannes Weigend, eine stoische Rhythmusmaschine, die von der ersten bis zur letzten Minute auf Hochtouren läuft. Das kommt besonders den schnelleren Songs zugute, die dadurch tanzbarer werden.

Das Repertoire umfaßt Material aus den letzten beiden Levy-Alben – darunter natürlich auch die Pflichtnummer „Mr. Good Guy“, allerdings als „1990 Dance Version“ verpackt. Die Kür leistet Kristiana Levy immer dann, wenn die Funk- und Soul-Elemente in der Musik überwiegen und den idealen Rahmen für ihre Stimmakrobatik liefern. Um diese musikalischen Highlights jedoch besser ns rechte Licht zu rucken, sollte sie in Zukunft ihre Bühnenshow gründlich überarbeiten.