Erst die Unschuld vom australischen Land, dann bestrapstes Madonna-Double, jetzt lasziver Vamp. Kylie Minogue hat sich wieder einmal gewandelt. „Ich wollte einfach mal etwas tun, was ich vorher nicht durfte“, erklärt die 26jährige Pop-Lady mit Sinn fürs Sinnliche die merkwürdige Metamorphose und läßt sich prompt in offenherzigen Posen ablichten. Sexy-Kylie als der Stoff, aus dem die Männerträume sind? Nicht ganz. Denn mit ihrem letzten Image-Wandel muß die ehemalige Teen-Queen schlechte Erfahrungen machen. In der Madonna-Phase „war es schon soweit, daß die Leute dachten, ich sei ein Sex-Maniac“, klagt Kylie. Ihre neue Weiblichkeit will die Dame aus dem Land Down Linder als Teil eines veränderten Selbstverständnisses akzeptiert wissen: „Ich möchte endlich ernstgenommen werden!“ Ob Pumps und Posen da wohl ausreichen? Nein, auf ihrem neuen Album ‚Kylie Minogue‘ gibt sich die ehemalige Pop-Maus musikalisch gereift. Zeit für diesen Reifeprozeß war jedenfalls genügend vorhanden. An den Aufnahmen werkelte Kylie nämlich seit ihrem Ausstieg aus der britischen Hitfabrik Stock-Aitken-Waterman. Und das war vor zwei Jahren. Selbstkritisch, wie sie nunmal ist, konnte sich die dekorative Dame einfach nicht entscheiden, welche Songs sie aufs neue Album nehmen sollte. Auswahl hatte sie genug, immerhin werkelte u.a auch mal Prince mit, dessen Song dann aus welchem Grund auch immer von der CD-Fläche verschwand.

Drauf blieben Oeuvres der Kollegen von M People und den Pet Shop Boys. Aus welchem Grund auch immer.