Low Pop Suicide: Ein Querkopf reibt sich durch


Das im Rockjournalismus gängige Sprachklischee für Leute wie Dave Allen heißt „Mastermind“. gelegentlich auch „Chefdenker“. Im Falle von Low Pop Suicide denkt allerdings ein ausgesprochener Querkopf! Als solcher ist der Engländer schon als Mitbegründer der renommierten Wave-Combo Gang Of Four und erst recht als Mitglied von Shriekback aktenkundig geworden. Sein Mainstream-Exkurs namens King Swamp ist Geschichte, mit Low Pop Suicide kann sich Allen wieder ungestört seiner Vorliebe für ungewöhnliche Klänge und eigenwillige Lyrics widmen. Die Combo. Allen versteht sie als „eine An Noise-Alternative zu Shriekback“, debütierte im letzten Sommer mit der EP „Disengagement“, für die Allen ein eigenes Label namens World Domination ins Leben rief: „Ich halte mich schon vor TONSPION

einiger Zeil dafür entschieden, mich nie mehr direkt an eine Major-Company zu binden.“

Nach einer gemeinsamen Tour mit Shnekback und Sky Cries Mary kommen Low Pop Suicide jetzt mit ihrem ersten regulären Album auf den Markt, Titel: „On The Cross Of Commerce“. Die Songs darauf sind, glaubt man Allen, „nach dem Prinzip der Reibung entstanden. Ich brauche die Reibungen mit einem anderen kreativen Kopf — wenn es uns gelingt, unsere Reibungen im Studio zu kanalisieren und nicht außerhalb auszutragen, dann ist es ideal.“ Aliens Reibungspartner bei Low Pop Suicide ist Sänger und Gitarrist Rick Boston. Um die Reibungsenergie ohne Verluste aufs Mastertape zu bannen, „spielten wir unsere Songs weitgehend live, ziemlich schnell und simpel“ ein, erklärt Dave Allen, der als Devise ausgegeben hatte: „No more fucking around with drum machinesi“ Die elf Songs des digitalen Reibekuchens werden durch rauhe Gitarrenriffs, äußerst dynamisches Drumming und schroffe Minimal-Melodik geprägt, während Dave Allen seine rüden Vocals mit kämpferischem Biß ins Mikro bellt.