Malajube


Zwei übereinandergestülpte Mützen trägt Julien Mineau schon seit High-School-Zeiten, erträgt sie auf der Straße, bei sich zu Hause und in den heißesten Clubs. Immerhin rinne ihm dann der Schweiß nicht in die Augen, wenn er mit Malajube auftritt: „Wollmützen gehörenzu meinem Kopf. ich schlafe manchmal sogar mit ihnen, weil ich vergesse, sie auszuziehen.“ Und so eine Mütze, versichert Mineau, sei doch nichts gegen einen dicken Pelzmantel, den er sieh auch gerne mal auf der Bühne überwirft. Man muss natürlich wissen, dass Julien Mineau und seine Band Malajube aus Montreal kommen, und dass einerder umwerfendsten Songs ihres neuen Albums nicht ganz zufällig „Montreal-4O°C“ heißt.

„Montrealistzwarein guter Ort. um eine Band zu starten , sagt der Bandleader der frankokanadischen Progpopüberflieger, „aber das Leben dort ist nicht sehr gesund.“ Die munteren“Ba-ba-ba-ba“-Chöre täuschen darüber hinweg, dass es dem Sänger so gar nicht gut geht in diesem Song,erfantasiertgefährlich im Fieberwahn.Tatsächlich ist jeder der zwölf Songs auf dem aktuellen zweiten Malajube-Album TROMPE-L’OEiLeiner Krankheit gewidmet- dem durchschnittlichen Britpop-Hörer dürfte das allerdings aufgrund der französisch sprachigen Texte kaum auffallen. Malajube nehmen sich und ihre Sprache aber nicht so wichtig, wie Mineau erklärt: „Wenn ich Englisch singen würde, käme ich mir wie ein Trottel uor. Ich muss es in meiner Sprache machen. Aufgewachsen sind wir aber schon mit englischsprachiger Musik, gute Rock-Bands haben in Kanada einfach nicht Französisch gesungen.“ Den Montreal-Bonus nehmen sie aber allemal mit. „Klar- wir waren auf Tour mit Broken Soäal Scene und Arcade Fire„, sagt Mineau., Jhe Dears sind auf unserem Album zu hören -es hilft uns schon, wenn diese Bands uon Malajube erzählen.“