Manfred Mann – Die Masken des Herrn Lubowitz


Jazz! Jazz! Jazz! Ich kann es nicht mehr hören!“ Herr Lubowitz ist empört. Der vor 47 Jahren in Südafrika geborene Keyboardspieler hat unlängst sein 14. Album mit dem Titel MASQUE veröffentlicht – natürlich unter dem Namen, der ihn seit nunmehr 26 Jahren auf seiner künstlerischen Laufbahn begleitet: Manfred Mann. Als 21 jähriger Musiker zum ersten Mal nach London gekommen, hatte er nur Jazz im Kopf. Er pendelt zwischen Jazzrock und Pop, um sich jetzt anscheinend seiner „Jazz“wurzeln zu erinnern. „Alles Unsinn“, meint er, „ich nehme höchstens ein jazzähnliches Thema und packe einen Tanzrhythmus drauf. Ich arbeite nur noch aus Spaß.“

Doch der Mann mit der Baseballmütze ist mehr als nur ein Jazz-Schalk. Manfred Mann ist auch der

SONGSCHREIBER

„Nun, ich bin intelligent, unbescheiden, eher arrogant, und ich weiß, was ich kann. Und als Songschreiber bin ich nun mal nicht gut genug. Deshalb auch die vielen Coverversionen.“

MASKENSAMMLER

„Oh! Wir werden freudianisch, wunderbar! Ich verrate dir ein Geheimnis: Hinter allem, was ich tue, steckt überhaupt keine Bedeutung. Es sieht nur bedeutungsvoll aus.“

ASTROLOGE

„Mag sein, daß ein paar Eigenschaften von Tierkreiszeichen stimmen, aber das Leben geht doch auch ohne den Kram weiter.“

ARBEITER

„Ich arbeite jeden Tag, gehe immer zu Fuß ins Studio und komme abends nach Hause, um dann endlich in Ruhe fernzusehen. „

ERFOLGSMENSCH

„Unwichtig. Verglichen mit meinen reellen Fähigkeiten hatte ich immer mehr Erfolg, als ich eigentlich verdiene. Mißerfolg macht mir nichts, es ärgert mich nur, wenn ich etwas schlecht gemacht habe.“

MUSIKER

“ Würde ich versagen, wäre ich immer noch Musiker, nur eben ein gescheiterter Musiker. Ich sehe mich als Keyboarder im Grunde immer noch als Jazzer, der sich nur deswegen mit Pop und Rock beschäftigt, weil Jazz so langweilig wurde.“

STAR

„Ich liebe Interviews. Sie geben einem für eine gewisse Zeit das Gefühl, eine sehr bedeutende Person zu sein.“