Massive Attack kündigen neue Musik für 2026 an – aber nicht für Spotify
Massive Attack planen für nächstes Jahr neue Musik – jedoch ohne Spotify. Alle Hintergründe zur Entscheidung, zum neuen Label und zum Konflikt mit dem Streamingdienst.
Massive Attack wollen einen Schwung neuer Musik veröffentlichen – und dabei auf Spotify verzichten. Auf Instagram erklärte die Trip-Hop-Band: „Ab nächstem Jahr werden wir eine Ansammlung von Arbeit veröffentlichen, die wir in der Vergangenheit erschaffen haben. Songs werden physisch und digital über ein neues Label erhältlich sein. Mit Ausnahme von Spotify.“
In den Kommentaren unter dem Post äußerten zahlreiche Nutzer:innen Zustimmung zu dieser Entscheidung und lobten den Ausschluss Spotifys. Innerhalb von 20 Stunden sammelte der Beitrag fast 30.000 Likes.
Die Künstler aus Bristol haben seit ihrer selbstveröffentlichten EP EUTOPIA aus dem Jahr 2020 keine neue Musik herausgebracht. Ihr letztes Studioalbum ist HELIGOLAND von 2010.
„Seit vielen Jahren zurückgehaltene“ Songs
In einem Interview mit „NME“ 2024 hatte Bandmitglied Robert Del bestätigt, dass sie „einige neue Songs haben, die wir seit vier Jahren zurückhalten“, und ergänzte: „Hoffentlich können wir sie nächstes Jahr veröffentlichen und ein paar Konzerte geben.“
Streit um Investition in Militärfirma
Der Konflikt zwischen Massive Attack und Spotify entstand Anfang des Jahres, nachdem bekannt geworden war, dass die Band ihr Label Universal gebeten hatte, ihre Musik von der Plattform zu entfernen. Laut „NME“ reagierten sie damit auf Berichte, wonach Spotify-Geschäftsführer Daniel Ek 600 Millionen Euro in Helsing investiert habe, ein in München ansässiges Unternehmen, das Drohnen und Künstliche Intelligenz für militärische Einsätze entwickelt.
In einer Erklärung sagte die Band laut „NME“ damals: „Angesichts der (gemeldeten) erheblichen Investitionen des CEO von [Spotify] in ein Unternehmen, das militärische Munitionsdrohnen und in Kampfflugzeuge integrierte KI-Technologie herstellt, hat Massive Attack unser Label separat gebeten, unsere Musik aus dem Streaming-Dienst Spotify in allen Regionen zu entfernen.“
„Moralische und ethische Belastung“
Weiter erklärten sie: „Die wirtschaftliche Belastung, die seit langem auf Künstlern lastet, wird nun durch eine moralische und ethische Belastung noch verstärkt, da das hart verdiente Geld der Fans und die kreativen Bemühungen der Musiker letztendlich tödliche, dystopische Technologien finanzieren.“
Im Gespräch mit „NME“ 2024 hatte die Band außerdem angedeutet, dass „Streitigkeiten beim Label“ ebenfalls ein Grund für die Verzögerung bei der Veröffentlichung neuer Musik gewesen seien. Bisher erschienen die Studioalben der Gruppe über Virgin Records und dessen Imprint Circa, das 2012 von der Universal Music Group (UMG) übernommen wurde.
Spotify ist in den vergangenen Monaten in scharfe Kritik geraten, unter anderem, weil es Werbung für die kontroverse US-Einwanderungsbehörde ICE auf der Streaming-Plattform schaltet.
