Monsters of Rocco: Köln, Live Music Hall & Underground


Alle für einen, weil er einer wie keiner war: Turbonegro, Die Sterne, Angelika Express, Tomte, Sportfreunde Stiller, Readymade, Radiation Kings beim Benefizkonzert für die Familie des leidenschaftlichen Musikfans Rocco Clein.

Man sagt das ja immer wieder so leicht dahin: Die Besten sterben jung. Gemeint sind damit nicht selten Musikschaffende. Elvis, Jimi, Kurt und so weiter. Dass aber im wirren, letztlich willkürlichen Fahrplan des Sensenmannes auch noch junge Leute vorkommen, die anderen bei der musikalischen Sozialisierung kundig und tüchtig unterdie Arme gegriffen haben, ist eine weitere schlechte Qualität: Rocco Clein, Musikjournalist, Musiker und DJ, starb am 1. Februar im Alter von 35 Jahren. Deshalb hatten Freunde und Medienpartner in Windeseile ein Benefizkonzert für Roccos Familie auf die Beine gestellt. 2.500 kamen und machten das, was auch Rocco unheimlich gern tat: Musik hören und trinken. Hankvon Helvete ordnete das Geschehen vor zahlreichen Turbonegro-Ortsgruppen – sehr schön: „Turbojugend Sauerland“ – so ein: „Wir sind hier, damit Roccos Kinder zur Schute gehen können. „Bei aller Tragik, die dem Geschehenen innewohnt: Darum ging’s dann doch nicht so ganz. Dass die Einnahmen des Abends Rocco Kleins Kindern Jackie und Julius zugute kommen werden, bleibt indes eine gute Sache – und dass insbesondere am zweiten Abend und beim Auftritt von Tomte keine wirkliche Stimmung aufkommen wollte, obwohl der Konsens „Rocco hätte es gewollt‘ in der Luft lag, ist nachvollziehbar. Thees Uhlmann war, nein ist ein enger Freund von Rocco, verzichtete völlig auf seine ansonsten typischen Ansagen zwischen den Songs und liefldie Lieder einfach für sich stehen. „Es könnte Trost geben, den es gilt zu sehen, zuerkennen, zu buchstabieren“, heißt es in „Für immer die Menschen‘. Kein Mottolied des Abends. Passt aber natürlich trotzdem wie Arsch auf Eimer. Es gibt keinen Trost. Trinken wir noch einen. Auf dich. Rocco! Cheers und Prosit: Es nütze!