Music City Man


Als Jack White im Dezember von der Raconteurs-Tour heimkam, wäre endlich Zeit gewesen, seinen neuen Wohnort zu erkunden: „Ich liebe den Süden“, sagt er. „Nashville ist mir zur zweiten Heimat geworden.“ Hier könnte er unerkannt im Buchladen stöbern, im legendären Ryman Auditorium Country-Cranden lauschen und mit seiner kleinen Tochter spielen. Stattdessen bat er die nach LA. gezogene „Schwester“ Meg zurArbeitan neuen Songs, drei Wochen späterginges mit davon ins Blackbird Studio. „Wir haben noch kürzer mit den Songs gelebt als sonst. Die meisten waren nurgrobskizziert und wurden erst im Studio fertiggestellt“ Wenigerspontan waren die Rahmenbedingungen: „Da sind wir erstmals auf Nummer sicher gegongen, miteinem modernen Studio in gewohnter Umgebung und genug Zeit.“

So wurde Ticky thump(VÖ: 18. Juni) zum teuersten White-Stripes-Album, wirkt abertrotz brillanter Produktion (von White selbst) archaischer als get behind me satan. Herausragend: das Patti-Page-Cover“Conquest‘ mit Mariachi-Reminiszenzen und dasvon Meg intonierte „St. Andrew (ThisBattiels In The Air)“ mit Dudelsack-eine Referenz an Whites schottische Wurzeln. Insgesamt ist ickythump (ein nordenglischer Slangausdruck) eine laute, Roots-bewusste Gitarrenplatte mit Blues- und Country-Anflügen mehr dazu im nächsten Heft. Die Zeit bis zu den Auftritten im Sommer nutzt White, um mitden auch in Nashville wohnenden Raconteurs ein Zweitwerk einzuspielen. Viel leicht sollte er gleich ins Blackbird-Studioziehen.