Musik Film


Tom Waits liegts im Bett. Mit der flachen Hand patscht er auf sein knallrotes Kopfkissen. Weiße Bettfedern wirbel durch die Luft und —- Schnitt -— schweben langsam auf Tom Waits nieder, der auf einer dunklen Bühne steht und singt.

„Big Time“, die verfilmte Version von „Frank’s Wild Years“, war der Höhepunkt unter den Musikfilmen beim Münchner Filmfest ’88. Regisseur Chris Blum, verantwortlich für die Levis-Spots, setzt das fort, was mit „Stop Making Sense“ begonnen wurde: Ein Konzert wird für die Kamera inszeniert. Verwirrend, verrückt, ein Kino-Erlebnis.

Regelrecht altmodisch wirkte da „Ry Cooder and The Moula Banda Rhythm Aces“. Ein Konzert, drei Kameras und 90 Minuten gute Musik. So geht’s natürlich auch.

INXS-Sänger Michael Hutchence singt und suhlt sich in „Dogs in Space“, (vom INXS-Videomacher Richard Lowenstein) durch eine chaotische Wohngemeinschaft im Melbourne von 1979. Punk, Parties, Endzeitstimmung.

Einen Pflichtfilm für Heavy Metal-Hasser drehte Penelope Spheeris mit „The Decline Of Western Civilization, Part II: The Metal Years“. So charmant, offen und warmherzig hat man noch selten Musiker und Fans über sich selbst und ihre mißverstandenen Motive reden hören.