Nach der Notlandung: Die Rainbirds fliegen wieder


HALLE. Katharina ist kein Stuck gewachsen. Aus knapp 1.63 Höhe betrachtet sie dich, eingepackt in ein Männerjacket. Doch das steht Katharina, die Franck heißt und trotzdem kein Junge, sondern Sängerin ist.

Die der Rainbirds, die es immer noch gibt und nun doch wieder. Zum ersten Mal seit dem Split ist Katharina Franck wieder auf Tour. Wenn Katharina den Pagenkopf schüttelt und die karobehosten Beine twisten läßt, während Cellistin Julia Palmer sich irrwitzige Duelle mit Ulrike Haage am Keyboard liefert, dann hat das nichts vom bemühten Ankämpfen gegen den großen Schatten. Die neuen Rainbirds. zum femininen Duo geschrumpft, für die Tour durch vier Instrumentalisten verstärkt, präsentieren sich vom Opener „Two Faces“ bis hin zur Zugabe überaus selbstbewußt. Kein Streit mehr, kein Zank. Die Regenvögel sind Katharinas Band und basta. Die spärliche Show lebt von ihren unbeholfenen Hüpfern und freundlichen Grimassen; die technisch brillante, aber von der Heavy-Cellistin Palmer abgesehen doch recht farblose Band von ihrer Präsenz, die Songs leben von ihrer Stimme.

Die aber hat es mehr denn je in sich Zwar flötet Fräulein Franck bei der Ansagen immer noch herzallerliebst, doch dann begibt sie sich schonmal in tonale Regionen, die allenfalls mit dem Begriff „Röhren“ beschrieben sind. Und sollte es noch eines Beweises bedurft haben, dies ist er: Die Rainbirds von heute sind nicht die Rainbirds von gestern. Aber sie fliegen wieder.