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CD-Player der fortschrittlichsten Generation (16bit-Wandler, 4fach-Oversampling, Digitalfilter usw. usw.) werden nach der Philips-Tochter Marantz in Kürze auch die „Mutter“, die Hitachi-Tochterfirma Denon und andere Elektronikfirmen ins Programm nehmen. Gleichzeitig kommt eine Flut von Billig-Playern mit „abgemagertem“ Bedienungskomfort und reichlich Plastik-Innenleben auf den Markt. Wer auf solide Verarbeitung Wert legt, wird CD-Player künftig noch kritischer beäugen müssen. Nach den Mini-Playern jetzt die „Wegwerf-Player“? Mit dem Kürzel „ADRM“ versieht die britische Firma Decca seit einigen Monaten Klassikaufnahmen, die in aufwendiger „Digital-auf-Analog-Neubarbeitung“ auf den letzten technischen Stand aufpoliert wurden. Leider praktiziert man dies kostenintensive Verfahren nur bei wichtigen und historisch herausragenden Klassik-Hits der Firma. Die Rolling Stones-CD-Edition der Decca ist dagegen technisch gesehen ein trauriges Kapitel.

Als einziger Hersteller scherte bei der Berliner Funkausstellung Mitsubishi aus und zeigte einen ersten Digital-Cassettenrecorder nach der inzwischen vom „Digital Audio Tape‘-Ausschuß verabschiedeten Norm. Längsspur-Aufzeichnung wie im Profibereich scheint sich trotz Drängens der europäischen Firmen Philips und Studer bei den PCM-Cassettenrecordern nicht durchzusetzen. Endgerate nach der neuen Norm (Schrägspuraufzeichnung mit 48 kHz Abtastfrequenz) sollen im Herbst nächsten Jahres auf den Markt kommen. Der gute alte Plattenwechsler feiert sein Comeback – diesmal natürlich in digitaler Wiedergabequalität als CD-Player. Mitte November stellte der japanische Elektronikkonzern Pioneer vor geladener Fachpresse in Antwerpen seinen CD-Wechsler PD-M6 vor. „Füttern“ kann man diesen Player mittels Spezialcassette mit bis zu sechs CDs, von denen jeder Titel im Shuffle-System beliebig vorprogrammiert werden kann! Was das Überspielen der ausgewählten Songs auf Cassette (etwa zum Gebrauch im Auto oder Walkman) zum Kinderspiel macht. Einfacher und komfortabler geht’s kaum. Lieferbar wird der Multi-Player Anfang 1986 sein, kosten soll er nicht einmal 1500 Mark.

Da werden manche CD-Fans vielleicht doch ihr Geld ein bißchen zusammenhalten: Wenn alles klappt, wird der EMI-Konzern im Frühjahr 1986 möglicherweise endlich doch damit beginnen, die Aufnahmen einer berühmten Liverpooler Beatband auf CD zu veröffentlichen. Bislang war die Pop-Kapelle nur mit einigen (noch von Bert Kampiert produzierten) Aufnahmen der Vor-EMIÄra und mit einer in Japan gefertigten Digitalplatte von ABBEY ROAD auf CD vertreten, die zudem nicht mal die Zustimmung der steinreichen Witwe des Ober-Beaters hatte.