Nick Drake – Five Leaves Left


Aufgenommen: Juli 1968 bis Juli 69, Sound Techniques Studios, London Produzent: Joe Boyd Beste Songs: "River Man", "Fruit Tree" Höchste Chartsposition GB: keine

„Five leaves left“ warnt ein Zettel im Zigarettenpapierpäckchen, wenn es zur Neige geht. Es mag einen ein Schauer überhuschen ob der traurigen Koinzidenz: Fünf Jahre nachdem sein Debüt erschien, starb Nick Drake, aufgegessen von Depressionen, an einer Überdosis Psychopharmaka. Zu Beginn seiner kurzen Schaffenszeit deutete wenig hin auf das tragische Ende eines der faszinierendsten Songwriter, die England je hervorbrachte. Der 19jährige, auf den Fairport-Convention-Bassist Ashley Hutchings Anfang ’68 aufmerksam wird und den er seinem Produzenten Joe Boyd empfiehlt, isl ein freundlicher junger Mann aus liebevollem Elternhaus, der Folk, Blues und Jazz liebt, Saxophon, Klavier und Gitarre spielt und sein Englisch-Studium in Cambridge zugunsten seiner Musikbegeisterung vernachlässigt. Und der in seiner Butze Songs schreibt, deren Reife und melancholische Kraft die Komilitonen sprachlos hinterläßt. Songs, die im Folk wurzeln, ihn aber aufs Berückendste tränszendieren; die mit Jazzrhythmik spielen und deren schwer greifbare harmonische Magie auf von dem Autodidakten ersonnenen Spezial-Gitarrentunings aufbaut. Ein Demo des schüchternen, aber ehrgeizigen Teenagers überzeugt Boyd. Mit Leuten von Fairport Convention als Backing Band beginnen im Juli ’68 die Sessions zum Debüt, die sich ein Jahr hinziehen. „Wir haben langsam gearbeitet“, erinnert sich Boyd,“ein paar Tracks aufgenommen, darüber nachgedacht. Ein paar Wochen gewartet (…) Eine sehr reftektive Arbeitsweise.“ Drake erweist sich als durchsetzungsfähiger Perfektionist, lehnt etwa Streicherarrangements des Profis Richard Hewson ab, läßt seinen Freund Robert Kirby ins Boot holen. Five Leaves Left verkauft zu Drakes Lebzeiten 5.000 Stück, erst in den 90ern wird sein Genie auf breiter Front entdeckt. Er hat es vorausgeahnt, in „Fruit Tree“, einem seiner ersten Songs „No-one knows you but the rain and the air/ don’t you worry (…) They’ll all know that you were here when you’re gone.“