Nusrats Party:


Der Mann ist der reinste Koloß. Doch wenn er seine vielen Pfunde zum rhythmischen Händeklatschen und ekstatischen Getrommel der Begleitmusiker erst einmal ins Swingen versetzt hat, beschwört er mit seiner heiseren Soul-Stimme pure Magie. Dieser Drei-Zentner-Mann kommt aus Pakistan, wo er 1948 als jüngster Sproß einer Musikerfamilie geboren wurde. Er nennt sich Nusrat Fateh Ali Khan, was auf Deutsch heißt: „Der König der Öffnung zum Erfolg“.

Zum Erfolg hin öffnete sich Nusrat, als er sich zu Beginn der 80er Jahre zusammen mit seiner elfköpfigen Gruppe, die er „Party“ taufte, mit westlicher Popmusik beschäftigte. Deren Elemente baute er in seinen traditionellen, religiös geprägten Qawwali-Gesangsstil ein, der sich für europäische Ohren zunächst reichlich exotisch anhört. Aber mit seinen Blues-, Flamenco- und Seat-Einsprengseln übt dieser Gesang dennoch einen unwiderstehlichen hypnotischen Reiz aus. So erging es wohl auch Peter Gabriel, der Nusrat und seine Party erstmals 1982 zum WOMAD-Festival nach England holte: Im vergangenen Jahr veröffentlichte er auf seinem Real-World-Label das Album SHAHEN-SHAH. Dieser vielgepriesene Crossover-Überraschungserfolg verschaffte Nusrat günstige Startbedingungen für sein neues Album SUPREME COLLECTION und für eine ausgedehnte Deutschlandtournee. Wer seinerzeit das Geheimnis der bulgarischen Stimmen entdeckte, der sollte auch Nusrats swingende Päkistani-Party nicht versäumen.