Offener Brief fordert Ausschluss Israels vom ESC 2025

Ein offener Brief von über 70 ehemaligen ESC-Teilnehmern kritisiert Israels Teilnahme.


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Mehr als 70 ehemalige Teilnehmer:innen des Eurovision Song Contest (ESC) haben einen offenen Brief unterzeichnet. Darin fordern sie den Ausschluss Israels sowie des öffentlich-rechtlichen Senders KAN vom diesjährigen Wettbewerb. Das Schreiben ist an die European Broadcasting Union (EBU) gerichtet, die den ESC jährlich organisiert.

Schwere Vorwürfe gegen Veranstalter

Laut „The Independent“, der der Brief vorliegt, kritisieren die Unterzeichnenden, der letztjährige Wettbewerb sei durch die Teilnahme Israels „zum politisiertesten, chaotischsten und unangenehmsten Wettbewerb der Geschichte“ geworden. KAN wird im Schreiben als „mitschuldig am israelischen Völkermord an den Palästinensern in Gaza sowie am jahrzehntelangen Apartheidregime und der militärischen Besetzung“ bezeichnet.

Zu den Unterzeichnern zählen die britische ESC-Teilnehmerin von 2023, Mae Muller, der irische Sieger von 1994, Charlie McGettigan, sowie der portugiesische Künstler Fernando Tordo. In dem Brief heißt es weiter: „Indem die EBU weiterhin die Darstellung des israelischen Staates fördert, normalisiert und beschönigt sie dessen Verbrechen.“

EBU verteidigt Israels Teilnahme am ESC

Die EBU wies die Vorwürfe zurück. ESC-Direktor Martin Green erklärte gegenüber „The Independent“: „Wir verstehen die Besorgnis über den aktuellen Konflikt im Nahen Osten“, betonte jedoch die Verpflichtung der EBU, eine Plattform für Vielfalt und Integration zu bieten. Zudem unterstütze man den Fortbestand des israelischen Senders.

Israel wird in diesem Jahr durch Yuval Raphael vertreten, eine Überlebende des Nova-Musikfestival-Massakers am 7. Oktober 2023. Sie wird in Basel den Song „New Day Will Rise“ performen. Mit diesem Lied – das Strophen auf Englisch, Französisch und Hebräisch enthält – möchte die Sängerin „die Geschichte des Landes erzählen, was ich durchgemacht habe, was andere durchgemacht haben“, wie sie „The Times of Israel“ sagte.

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Schon jetzt deutet sich an, dass der ESC erneut über die Musik hinaus Aufmerksamkeit auf sich ziehen wird – auch wenn das für die Veranstalter längst nichts Neues mehr ist.