Patti Smith – Horses


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„Jesus died for somebody’s sins but not mine“: Prägnanter, provokativer, programmatischer auch hat kaum je ein Debütalbum begonnen. Wie eine Mischung aus struppiger Hinterhofgöre und cooler Beatniklady blickt Patti Smith auf Robert Mapplethorpes ikonographischem Schwarzweißfoto vom HORSES-Cover, produziert hat diesen gut 40-minütigen, zwischen entwaffnendem Dilettantismus, beinahe biblischer Wortgewalt und purer elektrischer Energie changierenden Parforcentt, auf dem die damals 28-jährige in Chicago geborene New Yorkerin den Geist des am Horizont aufscheinenden Punkrocks mit dem Spirit der Sixties verband, Velvet-Underground-Legende John Cale. Inspiriert von Hendrix, Doors und Stones sowie den Poeten Verlaine, Rimbaud und Baudelaire, assistiert von einer kongen ialen Band um Gitarrist Lenny Kaye, paraphrasiert Miss Smith den Them-Klassiker „Gloria“ und zieht vor allem in den epischen Tracks „Birdland“ und „Land“ alle lyrischen und vokalen Register. Ein Meilenstein, der den Beginn einer schillernden Karriere markiert.