Peaches, Eagles Of Death Metal


Mittelmäßig bis fades Konzertdoppelpack.

Oh je, Peaches im prüden Amerika: Wie soll das gut gehen? Dazu noch mit Songs vom neuen Album impeach my Bush. Den Prez angehen, das muss doch Ärger geben? Nein, denn New York ist nicht das typisch prüde Amerika. Zum anderen geht es in den Songs von impeach my BUSH ja auch gar nicht so sehr um George W., sondern – Überraschung – um Sex! Insofern könnte es also durchaus ein schöner Abend werden.

Das Queens-Of-The-Stone-Age-Nebenprodukt Eagles Of Death Metal holzt dann auch ordentlich los, um die Menge auf Betriebstemperatur zu bringen. Doch trotz dem slicken Truckerschnurrbart von Jesse Hughes gelingt es ihnen nicht, dem Mob mehr als ein müdes Lächeln abzugewinnen. Verdient, denn musikalisch sind EODM ein trauriger Witz, dessen Pointe – die Karikatur von 80er-Schweinerock – banal und falsch gesetzt ist.

Aber man darf noch hoffen. Immerhin hatten auf dem neuen Album von Hauptact Peaches Beck-Produzent Mickey Peralia und Joan Jett den zuletzt etwas brüchig gewordenen Elektro-Schlock der Kanadierin wieder zu hartem Elektro-Rock zusammengeflickt. Doch dieser Trick will live nicht gelingen. Zwar hat Peaches eine passable Band, mit Ex-Hole-Drummerin Samantha Maloney und Le Tigres J.D. Samson an der „Keytar“, um sich geschart. Aber deren Performance ist uninspiriert, der Sound fad und lau. So liegt es an Peaches selbst, und sie müht sich redlich. Sie steigt auf Lautsprecher, krabbelt auf den Balkon, tanzt mit dem Puhlikum und verwandelt sich durch das Ablegen diverser Kleidungsstücke von der goldenen Cleopatra in eine S/M-Braut. Sie lässt ihre Gitarre wie eine räudige Katze jaulen und kreischt mehr, als das sie rappt. Peaches postfeministische Message, der zufolge Frauen nicht länger als Sexsymbole dienen dürfen und Männer durch Wechsel in die Bi- oder Homosexualität die Welt retten könnten, geht auf der Bühne verlore’n. Was bleibt, ist eine mittelmäßige Show. Okay: Das Bühnenbild, ein aufblasbarer Penis, ist cool. Aber selbst der erschlafft zum Ende sichtlich. Beim nächsten Mal: Mehr Atü, bitte!

www.peachesrocks.com