Pssst! Der ME-Informant schreibt mit


In Zeiten weltweiter, multifunktionaler Promotion-Netze ist es an sich schon eine keineswegs alltägliche Ehre, von Popstars in ihre privaten Gemächer geladen zu werden. Wenn selbige Popstars zudem nicht anybody’s Newcomer von der nächsten Ecke sind, mit denen der ME-Informant im Zweifelsfall gemeinsam die Schulbank gedrückt hat oder hätte drücken können, sondern die leibhaftigen Mael-Brüder vulgo Sparks, hebt sich der Ehrfaktor bis zur Unlablsagbarkeit. So findet sich der ME-Informant also im Beverly-Hills-Bungalow Ider einst Groucho Marx gehörte und nebenbei Russell Maels Heimstudio beherbergt] zum Kaffeekränzchen ein, seit Tagen mit dem Zurechtlegen geeigneter Smalt-Talk-Fetzen überfordert, nur um dorien von der Ankündigung überrascht zu werden, es komme noch ein „alter Freund aus der Nachbarschaft „vorbei, über dessen etwas eigentümliches Benehmen man sich bitte nicht wundern möge, – und ebenso erschüttert wie amüsiert zu erleben, wie seihiger Nachbar halbseitig gelähmt vor Starstruckness in der Ecke Platz nimmt: Kein Geringerer als der (zumindest songtextlich recht eloquentel Morrissey ist’s, der sich, an ein Sofakissen geklammert, klein macht wie ein Häufchen Nichtswürdigkeit. Der bescheiden ein Glas Wasser schlürft und mit stummem Angehimmel beweist, dass er über all die Jahre des Selber-Star-Seins im Grunde geblieben ist, was er mit 13.14 war, als er flammende Briefe an britische Musikzeitschriften schrieb, in denen er Sparks und New York Dolls zu den einzigen wahren und leibhaftigen Pop-Göttern erklärte: ein Fan bis ins Mark. Erst nach knapp vier Stunden, als der ME-Informant das Gespräch auf Marc Bolan bringt, taut er auf, macht ein paar muntere Bemerkungen, legt dann blitzschnell sein Kissen weg, gibt jedem artig (und mit geniertem Errötenl die Hand und huscht von dannen. „He’s always like that“, sagt Russell mit einem entschuldigenden Lächeln, „but we really like him. „