Randy Newman – Live


The Odeon, New York City. Es ist spät. Auf dem Klavierhocker sitzt einer im grauen Anzug, weißes Hemd, Krawatte, Brille – ganz Filialleiter vom Supermarkt um die Ecke. Hinter dieser Fassade verbirgt sich aber einer der ganz großen Zyniker Amerikas, der auf eine kleine, aber besonders treue Anhängerschar blicken darf. Randy Newman bringt 20 Songs, darunter „I Love L.A.“, „Marie“, „Baltimore“, „Short People“, und „My Life Is Good“.

Linda Ronstadt schaut mal vorbei und singt „Texas Girl At The Funeral Of Her Father“ und „Real Emotional Girl“. Ry Cooder ist auch da und klinkt seine Slide-Gitarre bei „Rider In The Rain“ ein.

Streng dokumentarisch gefilmt, hat man die Möglichkeit, direkt in die Intimität des Clubs einzutauchen. Newmans scharfe Zunge fordert dem Zuhörer (bessere Englisch-Kenntnisse vorausgesetzt) immer neue Gedanken über die menschliche Unzulänglichkeit ab. Beschauliche 58 Minuten für Lieder-Gourmets.