Real life


Eurythmics-US-Tournee, letztes Konzert. Mit dabei – wie, auf der gesamten Tournee – Real Life aus Australien. Das Quartett aus Melbourne hatte kurz zuvor mit Singles wie „Send Me An Angel“ und „Catch Me Im Fallmg“ sowie der LP HEART LAND erstaunliche Erfolge in den amerikanischen Charts feiern können. Doch die große Nummer sind sie drüben deswegen noch lange nicht.

Dennoch: Sowohl in Seattle als auch zuvor in den anderen Städten können Real Life eine kleine, aber eingeschworene Fangemeinde aufweisen. David Sterry (Gesang und Gitarre), Richard Zatorski (Keyboards und Violine), Alan Johnson (Baß) und Danny Simic (Drums) werden jedenfalls beim Betreten der Bühne frenetisch gefeiert.

Durchaus zu Recht, wie sich in den folgenden 60 Minuten zeigen soll. Obschon nicht mit der Soundund Licht-Power wie der Hauptact ausgestattet, lassen Real Life nichts anbrennen. Härter und schneller als auf HEART LAND (von Steve Hillage produziert) werden die Songs abgeschossen. Die backstage eher bieder und scheu wirkenden Masterminds David Sterry und Richard Zatorski entpuppen sich dabei auf der Buhne als handfeste Rocker, die kräftig zulangen. Vor allem, wenn Zatorski zur Violine greift – Bassist Alan Johnson übernimmt dann die Keyboards – sind Real Life in der Tat sehens- und hörenswert. David Sterry. in seinem Äußeren an David Bowie zu „Pinups“-Zeiten erinnernd, mimt derweil den Buhnenstar und Mädchenschwarm.

Hohenunkt der Show in Seattle: Bei „Send Me An Angel“ steigt die gesamte Eurythmics-Band und -Roadcrew als Engelchen verkleidet auf die Bühne. Der übliche Klamauk bei Tourneeabschlussen. Real Life, an solch historische Momente noch nicht gewohnt, sind sichtlich gerührt. Die mitsingenden Fans im ehrwürdigen Paramount-Theater nicht minder …