Adele

30

Columbia/Sony(19.11.2021)

Die Königin des Blue-Eyed-Soul betrauert ihre Scheidung, wie immer „larger than life“, und genau deshalb so universell verständlich.

Nein, es ist nicht die Stimme, auch wenn die ungebrochen wundervoll bebt, aufwallt und kratzt. Das größte Wunderwerk der Adele Adkins ist und bleibt dennoch ihre Fähigkeit, ein Album mit einem Song wie „Strangers By Nature“ zu beginnen, die Streicher seufzen zu lassen wie in einem Hollywoodsoundtrack der Fünfziger – und bei all der Gloria trotzdem zu wirken, als sei sie eine freundliche Normie-Person mit Normie-Problemen. So wie wir halt.

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Adeles Momente der Wahrheit am Klavier – darunter „Easy On Me“, eine Vorabsingle ihres vierten Albums 30 – sind „larger than life“, und passen genau deshalb in jedes Leben, in dem es so profane und zugleich unbegreifliche Dinge wie Liebeskummer gibt. Bei Adele gab’s jüngst sogar eine Scheidung. Die betrauert sie zu gewohnt eleganten Blue-Eyed-Soul-Songs („Cry Your Heart Out“), versichert sich aber auch ihrer Willenskraft und Autonomie, etwa in „Can I Get It“, einer Max-Martin-Nummer mit Pomp und Akustikgitarre.

Ist das die Neuerfindung der Adele? Nee. Wärmt uns Normies das trotzdem die Frostpfötchen wie ein schöner Chai Latte? Aber Hello.

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