Amanda Palmer

There Will Be No Intermission

Cooking Vinyl/Sony

Drama-Pop mit großen Lyrics – und (zu) großen Ambitionen.

Es wäre bescheuert, Amanda Palmer vorzuwerfen, dass sie mal lustiger war. Zum Beispiel, als sie noch mit ihrer Band Dresden Dolls Songs über Vibratoren sang. Denn die Zeiten sind nun mal nicht lustig, weder für die kabarettaffine Punkfeministin Palmer noch für die Welt, und deshalb hat Palmer mit THERE WILL BE NO INTERMISSION das ganz große Album zur Tragik der Gegenwart aufgenommen, Spielzeit: gefühlte drei Stunden (eigentlich sind’s nicht mal anderthalb).

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Die Single „Drowning In The Sound“ ist ein Amanda-Palmer-Standard mit Stakkatoklavier und dramatischer Phrasierung, „The Thing About Things“ wiederholt das gleiche Prinzip an der Ukulele, bevor sich der Song zur Hymne aufbäumt. Zwischen den epischen Diskurs- und Klageliedern gibt’s Vinylknis-tern oder filmsoundtrackhafte Interludes – was man aber vermisst, ist das ganz große Konzept, das die ausufernde Länge vieler Stücke rechtfertigt.

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Obwohl Palmer so viel Wichtiges und Bewegendes zu sagen hat, über Elternschaft zum Beispiel, über Abtreibung und das Frausein in Zeiten des rechtskonservativen Backlashs, rutscht man irgendwann ungeduldig auf dem Stuhl herum. Und fragt sich, ob diesem Mammutwerk, diesen wohlformulierten Streams of consciousness ein wenig kreatives Redigat gut getan hätte.  

Amanda Palmers neues Album „There Will Be No Intermission“ hier im Stream hören:

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