Amon Düül II

Die Münchener Rockgruppe Amon Düül II hat es seit eh und je mit der Todessymbolik. Bei ihrem neuen Doppel-Album tritt sie einem bereits im Titel entgegen: Die Leminge sind durch ihre selbstmörderischen Massenwanderungen bekannt. Die beiden LP’s bestätigen die Gruppe als eine der wichtigsten Vertreter des deutschen Rock. Drei der vier Seiten scheinen die Handschrift je eines Musikers zu tragen. Alle Kompositionen auf Seite 1 sind vom Gitarristen, Chris Karrer. Hier kommt auch seine gegenwärtige Vorliebe für akustische Gitarre reichlich zum Zuge.

Ihr Klang ist gut mit den elektrischen Instrumenten gemischt. Karrer singt nach wie vor im verkündenden Stil. Seite 2 ist vor allem das Werk des Gitarristen, John Weinzierl. Die Musik wird etwas grossflächiger, aber auch pathetischer. Die deutliche Ausarbeitung vom Hinter- und Vordergrund schafft oft eine plastische Räumlichkeit. Auf Seite 3 entfaltet sich Falk Rogners Elektronik. Eine Reise durch bunte Klanglandschaften, allerdings mit einigen faden Passagen. Am besten sind die Musiker schliesslich zusammen auf der letzten Seite. Ihr Spiel erreicht hier zeitweilig hypnotische Kraft.