Black Mountain – Black Mountain
Verwirrend. Black Mountain Army ist ein Künstlerkollektiv aus Vancouver, das sich und seine Kunst unbedingt als politisch versteht, denn: Der Mensch an sich ist ein politisches Wesen, wonach auch all seine Handlungen politischer Motivation entspringen. Das klingt kompliziert? Keineswegs, denn irgendwie hat man diesen Satz schon tausendfach aus idealistischem Gymnasiastenmund, auf Studenten-Ersti-Fahrten, in Volxküchen und an fleckigen Soli-Stammtischen gehört. Mit „Völker, hört die Signale“ hat das Debüt der fünfköpfigen Band aus der Künstlergruppe, die ihren Namen auf Black Mountain herunterkürzte, jedoch glücklicherweise nicht viel zu tun – und wenn, dann höchstens auf sehr subtile Art und Weise. Anstatt Parolen zu liefern, jonglieren die Herren und Damen lieber mit Stimmungen, die sie aus dem großen Fundus der Musikgeschichte herausfischen und -filtern. So finden sich traurige Folk-und sogar versteckte Honky-Tonk-Passagen neben überbordender Avantgarde, „amtlichem“ Rock und einer Spur Prog. Black Mountain schicken den Hörer auf eine weite emotionale Reise, ohne daß das Album deshalb je droht, auseinanderzubrechen. Zusammengehalten wird alles durch eine abgefeimt zusammengestellte Songfolge und Stephen McBeans Neil-Young-eske Stimme, die manchmal durch Amber Webber (Patti Smith meets Nico) abgelöst bzw. unterstützt wird. So spannend kann politisch motivierte Kunst sein.
www.blackmountainarmy.com
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