Black Rebel Motorcycle Club :: Santa Barbara,Velvet Jones

Als Wiederauferstehung des tot geglaubten Rock’n’Roll werden sie gefeiert,als Retter eines ganzen Genres, als die Antwort des Undergrounds auf die vielen Retortenbands. Der gute Ruf des aus San Francisco stammenden Trios hat sich dank jubelnder Plattenrezensenten auch in Europa breit gemacht. Bloß bis nach Santa Barbara scheint er noch nicht durchgedrungen zu sein: Gerade mal 50 Freunde von Indierock finden sich in einem schummrigen Club an der Hauptgasse des putzigen kalifornischen Küstenortes ein. Von einem Studentenstädtchen hätte man eigentlich mehr erwartet. In der Stampfbude nebenan, wo Discohits plärren, ist definitiv mehr los.“Whatever Happened To My Rock’n’Roll“,der klagende Titel eines Songs von BRMC, erfährt auch auf diese Weise seine Bestätigung. „Wir wissen nie, wie voll unsere Shows werden; manchmal spielen wir vor hunderten von Fans, manchmal taucht nur eine Handvoll auf“, bekennt Peter Hayes. In einem solch intimen Rahmen wird man das Trio künftig kaum noch sehen. Der Soundcheck, bei dem Michael Been die Regler bemüht, ist scheinbar endlos. Bereits vor ihrem Auftritt entpuppen sich die Drei als Perfektionisten. Michael ist übrigens nicht nur der Manager von BRMC, sondern auch Roberts Vater und der frühere Frontmann der8oer-Rockgruppe The Call. Nach der Vorband VUE, die einen angenehmen Eindruck hinterlässt, geht es mit „Red Eyes And Tears“, einem der mitreissendsten Songs des Trios, los. Die Stimmung ist zwar nicht berauschend, aber das ist bei diesem Gig im Wohnzimmerambiente einerlei. Robert Turner, Peter Hayes und Nick Jago geht es darum, einen möglichst perfekten Set zu liefern. Ohne große Live-Eskapaden mäandern sie durch die verzerrten Gitarren, manischen Vocals und derben Drums ihres selbst betitelten Debütalbums, immer sehr nah am Original:“Love Burns“, „As Sure As The Sun“, „Whatever Happened To My Rock’n’Roll“, „Rifles“ und auch die langsameren Stücke „Too Real“, „Head Up High“. Zum letzten Song, „Salvation“, quetschen sich die sechs VUE-Musiker mit Rasseln und Tamburinen auf die Minibühne. Der Song wird zur Endlosschleife. Pure Magie.

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