Bob Dylan :: Vier Re-Releases
Gedudel und [azzige Untertöne: vier Dylan-Alben, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Manchem mögen diese vier Dylan-Alben, die jetzt klanglich verbessert, hübsch aufgemacht und ohne störendes Bonus-Beiwerk neu aufgelegt werden, als Nebenwerke gelten. Das ist, zumindest teilweise, ein Irrtum. NEWMORNING 4 war im November 1970 eben dieses: nach dem Affront SEU ; PORTRAIT Dylans wahrer Start in die neue Dekade mit feinen, fragilen, seltsam unfertigen Songs, jazzigen Untertönen und viel Klavierspiel vom Meister selbst. BKFORE THE FI.00I) 4,5, 1974 erschienen, dokumentiert die triumphale Tour mit The Band im Januar und Februar des selben Jahres und rockt mächtig, selbst da, wo Dylan allein zur akustischen Gitarre singt. Die hier enthaltene Version von „It’s Alright, Ma (I’m Only Bleeding“) dürfte die furioseste sein, die auf Tonträger zu haben ist, die Schlusssequenz „All Along The Watchtower“, „Highway 61 Revisited“, „Like A Rolling Stone“ und „Blowin‘ inTheWind“ istatemberaubend. Rückblende ins Jahr 1967: Von der so frustrierenden wie furiosen 1966er England-Tour erholten sich Bob und The Band, die damals noch nicht so hieß, in Woodstock. Dort, im Keller des als Big Pink berühmt gewordenen Holzhauses, entstanden die sagenumwobenen Aufnahmen, die, zunächst als Bootleg und erst 1975 als THE BASEMENT TAPES 5,5 regulär veröffentlicht, nicht nur unter Dylanologen für Furore sorgten: Mit (nach-) lässigem Charme und bekiffter Nonchalance nahm man einen ganzen Haufen klappriger, windschiefer Blues-, Folk- und Country-Tunes auf, die sich zu einem sepiafarbenen Meisterwerk vereinten. Jahre später, 1989, kam es zu einer weit unerquicklicheren Kollaboration: DYI.AN S THE DEAD 2,5 das Album zur Tour mit den Hippie-Ikonen, hätte man gerne toll gefunden. Aber Dylan wirkte desinteressiert, die Dead unkonzentriert, die Songauswahl erratisch. He was so much older then.
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