Bombay Bicycle Club – I Had The Blues But I Shook Them Loose
Prince Charles spielt nicht mehr Polo und auch die Teestunde wird kaum noch gepflegt, aber eins funktioniert in Großbritannien immer noch prima: alle naselang einen neuen Indie-Pop-Hype auszurufen. Der Bombay Bicycle Club geriet schon vor zwei Jahren in die Medienmühlen und wurde ausgerufen zum heißesten Ding, seit die Mitglieder des Fahrradclubs aus den Windeln raus sind – was allerdings noch nicht allzu lange her ist.
Denn so blutjung sind die vier Jungs aus Nordlondon, dass man ihnen leicht vergeben kann, dass sie auf ihrem in der Heimat bereits vergangenen Sommer erschienenen Debütalbum sämtliche, seit den Smiths angehäuften Klischees des britischen Indie-Pop dermaßen stilsicher wiederkäuen, als wären sie auf den Schulen, die sie eben abgebrochen haben, von Paul Weller und Dämon Albarn unterrichtet und auf dem Pausenhof regelmäßig von Bloc Party, den Kooks und den Klaxons verprügelt worden.
Ihrer Jugend haben sie es auch zu verdanken, dass sie nicht sofort standrechtlich erschossen werden, obwohl sie die alten Zeiten so unverschämt ungebrochen heraufbeschwören, dass der Hörer geradezu zwangsweise zurückversetzt wird in die glorreichsten Tage von Cool Britannia. War ja auch nicht alles schlecht damals, sogar der Prinz kam noch hoch aufs Pferd.
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