Brian Eno & Beatie Wolfe
LUMINAL/LATERAL
Verve/Universal (VÖ: 6.6.)
Konzeptkunst auf zwei Alben: kosmische Americana und ein ewiger Ambient-Track.
Beatie Wolfe ist ein Name, den man sich merken muss, wenn man sich dafür interessiert, andere Arten der Musikerfahrung kennenzulernen. Die Singer/Songwriterin aus London schrieb ihre Abschlussarbeit an der Uni über Leonard Cohen, damals stellte sie für sich fest: Nach Cohen ist im Prinzip alles besungen, jetzt geht es darum, Musik in andere Kontexte zu stellen.
Wolfe schickte ihre Lieder ins All, visualisierte den Anstieg an CO2 in der Atmosphäre in 800000 Jahren Menschheitsgeschichte, spielte Stücke ein, die nur digital über eine Jacke abspielbar sind, gestaltet von Michael Fish, in den Siebzigern verantwortlich für die Fashion von Bowie oder Hendrix. Wolfe und Innovationspionier Brian Eno kennen sich schon länger, nun erscheint eine gemeinsame Arbeit, aufgeteilt auf zwei Alben.
LUMINAL bietet elf grandiose, von Eno produzierte Songs von Beatie Wolfe: kosmische Americana, verhallt, verträumt und vielstimmig, nicht unähnlich den Klängen, die Eno Anfang der Neunziger für die Britpopper James entwickelt hatte. LATERAL besteht aus einem einzigen, schwebenden Ambient-Track, mehr als eine Stunde lang. Erwartbar schön und meditativ, interessant jedoch nur als instrumentales Gegenstück zum deutlich zwingenderen LUMINAL-Album.
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