Cat Stevens

Foreigner

Island (Universal)

Schon an den ersten Klangen erkennt man Cat Stevens! Seinen abgehackten, verbissenen, eindringlichen oder gehauchten Gesang, die auf ihn abgestimmte Rhythmus-Sektion, das glänzende Piano und die schlagende Gitarre von Cat, teils mit Streichern, teils mit Bläsern unterlegt und seine erlebten, ausdrucksstarken Texte auch hier. Der übliche Cat Stevens also? Nein – nicht ganz! Seine Melodien waren früher ausgeprägter und mit sehr viel Anteilnahme geschrieben. Diese hier scheinen unter völlig anderen Aspekten entstanden zu sein, und treten ein wenig in den Hintergrund. Dafür gaben sich Cat und sein alter Freund Jean Rüssel mit Arrangements der einzelnen Stücke mehr Mühe als je zuvor. Bei ‚Later‘ z.B. tauchen als Background die Wah-Wah-Gitarre, die Sängerinnen und Streicher des Isaac Hayes-Soul auf. Die drei anderen Stücke der 2. Seite könnten auch auf einer seiner früheren LP’s gewesen sein. Doch (nun kommts) mit der ganzseitigen ‚Foreigner Suite“ setzt er Meilensteine für alle Sangeskollegen und sich selbst. Dieses 18minütige Werk wurde unterteilt und ist von so verschiedenartiger Stimmung, von solch mannigfacher Aussage, dass es einem nach erstmaligem Hören schwindelt! Doch das ändert sich schnell, und erst jetzt wird man sich dieser Dichte, Vielfalt, dieser Arbeit und Kraft bewusst. Die Suite fasst die grössten Momente der letztjährigen Pop-Musik zusammen, verarbeitet sie und Cat machte daraus ein hinreissendes Stück Musik-Geschichte. Man kann es sich nur anhören, denn mit Worten ist hier nichts gesagt!