Chelsea Wolfe

Hiss Spun

Sargent House/Cargo

Das fünfte Album der Goth-Doom-Rock-Königin.

Die Albtraum-Musik von Chelsea Wolfe kam bisher in den verschiedensten Verkleidungen: minimalistischer Folk mit Drone-Metal-Einschlag, elektronischer Dream Pop – und über allem stand dieses gewisse Goth-Gefühl, das nicht nur durch Wolfes Themen (Verlust, Selbstzerstörung, Wut, Fragen der menschlichen Existenz), sondern auch durch den Habitus bestätigt wurde.

Auf dem Cover von HISS SPUN präsentiert sich die 33-jährige Kalifornierin wie eine Figur aus „American Horror Story“. Über dem Album steht eine neue Erkenntnis über den Zustand der Welt: Die Scheiße ist immanent und keine Erscheinung des 21. Jahrhunderts, aber man muss nur tief genug graben, um die Schönheit zu finden, die darunter verborgen ist.

Es hatte sich vor zwei Jahren auf ABYSS angedeutet: das vierte Studio­album von Chelsea Wolfe war so heavy (im Sinne der frühen Black Sabbath) wie keines ihrer früheren Alben, aber auch sehr differenziert durch das Spiel mit der Dynamik. Und genau diese Heavyness und die Dynamik treibt Wolfe auf HISS SPUN auf die Spitze.

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Mit heavy Riffs von Gitarrist Troy Van Leeuwen (Queens Of The Stone Age), die den Autor dazu verleiten, vom „Gitarrengewitter“ zu fabulieren, obwohl man das 2017 nicht mehr schreiben darf. Mit quälend langsamen Songs. Mit ein paar, nennen wir es: Balladen, bei denen man nicht sicher sein kann, dass sie zur Hälfte nicht wieder von schweren Riffs zerstört werden. HISS SPUN hat kathartische Qualitäten, das Album wirkt nach, wenn der letzte Ton schon lange verklungen ist.