Circa Waves

Never Going Under

PIAS/Lower Third/Rough Trade (VÖ: 13.1.)

Der Indie-Rock aus Liverpool hat Erfolg, aber hinterlässt keinen bleibenden Eindruck.

Kennt ihr das? Man hat irgendwo Musik gehört, im Radio oder beim Shoppen, und kann sich danach partout nicht mehr erinnern, wie man sie fand. Mehr noch: Man kann sich nicht an die Musik erinnern. Da war etwas, das wie ein Grundrauschen von der Stille im Zimmer oder der Lautstärke im Coffee-Shop abgelenkt hat, es hinterließ aber keinen bleibenden Eindruck.

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Das kann einem beim Hören des neuen Albums der Circa Waves aus Liverpool passieren. Diese Band gibt Indie einen schlechten Namen, denn sie ist so abhängig von dem, was andere Bands vor ihr gemacht, gedacht und aufgenommen haben, dass es den vier Posterboys leider völlig unmöglich scheint, sich selber etwas auszudenken. Aber der Erfolg, so sagt man, gibt ihnen recht. Ich widerspreche.

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Zwar haben Circa Waves im Jahr 2020 mit ihrem Vorgängeralbum Platz 4 der UK-Charts erstürmt, nun mäandert NEVER GOING UNDER zwischen coldplayhaftem Bombast und dem Herumkriechen auf Spuren, die Strokes oder Arctic Monkeys vor langer, langer Zeit gelegt haben. Lediglich das Heimatlied „Northern Town“ lässt eigene Ideen aufblitzen, denn es beschäftigt sich mit der Geburt des Sängers und der seines Kindes … Ach, doch nicht, dafür ist es dann doch wieder zu Prefab-Sprout-haft. Was bekommt man, wenn man dieses Album streamt oder gar kauft? Man bekommt Gute-Laune-Rockfür Ben-Sherman-Fans.

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