Coco Schumann – Rex Casino
Es gibt nicht mehr viele in Deutschland geborene Musiker, die auf ein ähnlich bewegtes Leben zurückblicken können wie Heinz Jakob „Coco“ Schumann. 1924 in Berlin geboren, wurde der bereits früh vom Jazz begeisterte Musiker 1943 von den Nationalsozialisten verhaftet und ins Getto nach Theresienstadt deportiert. Nach dem Ende der Nazidiktatur konnte Schumann in Berlin, nicht zuletzt wegen seines außergewöhnlichen Gitarrenspiels, zusammen mit unter anderem Helmut Zacharias schnell an alte Erfolge anknüpfen. Auf der von Kalle Laar herausgegebenen Compilation Rex Casino gibt es eine Menge auch heute noch aufregender Musik zu entdecken, allen voran die sieben Stücke, die 1955 im legendären „Rex Casino“ in Berlin mitgeschnitten wurden und die eindrucksvoll zeigen, auf welch hohem Niveau Coco Schumann und seine Band musizierten. Aufnahmen aus späteren Jahrzehnten runden den gelungenen Querschnitt durch sein musikalisches Lebenswerk ab. Neben einer CD enthält das Jubiläumspaket auch eine DVD, zusammengestellt aus privaten Super-8- und Videoaufnahmen aus Coco Schumanns Archiv. Das ist ein ebenso unterhaltsamer wie lehrreicher Streifzug durch die bewegenden Jahrzehnte seiner Musikerkarriere mit schön ausgewählten Stationen unter anderem in der Wirtschaftwunderzeit, dem Berliner Ku’Damm, dem in den 60er-Jahren noch unzerstörten Beirut und dem Senegal. Ergänzt wird das Ganze mit Ausschnitten aus dem Film „La Paloma“ (2002) und einer Dokumentation des japanischen Fernsehens zur Geschichte Coco Schumanns und des St. Louis Blues.
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