Dio

Killing The Dragon

Metal: Drachentöter vom Dienst und Ex-Rainbow- sowie -Black-Sabbath-Shouter mit seinem neunten Album.

DREAM EVIL, LOCK UP THE WOLVES oder ANGRY MACHINES: Wer wissen will, wes Geistes Kind der kleine Heavy-Derwisch mit der großen Klappe ist, braucht nur die Album und Songtitel aus seiner mittlerweile auch schon zwei Dekaden währenden Solokarriere nachlesen. Da wimmelt es von Fabelgestalten, Heroen und Monstern, die im Dunkel lauern, da werden Seelen gestohlen und letzte Kämpfe ausgefochten, da finden sich die immer gleichen Reizwörter: „heaven‘, „hell, „evil“, „night“, „warrior , „heart“ – willkommen im Fantasy-Reich der ewig Pubertierenden, die nichts mehr lieben als Heldengesänge, bleischwere Riffs, kreischende Gitarren und Godzilla-like stampfendes Getrommel. Ronnie James Dio, einst in Diensten von (Ritchie Blackmores) Rainbow und als Ozzy-Ersatz bei Black Sabbath, bleibt auch auf seinem neunten Studiowerk unter eigenem Namen dem patentierten Nietenarmband-Gedöns treu. Das heifit: Der Meister und seine Getreuen mühen sich wieder rechtschaffen. Rainbows in gewissen Kreisen als epochal geltendes RISING-Album von 1976 – äh – nachzuempfinden. Nicht sehr originell, sagen Sie? Dann hören Sie erst mal Knallschoten wie „Throw Away Children“. „Rock’n’Roll“, „Guilty“. „Better In The Dark“ oder „Cold Feet“ an, das in nur zwei Zeilen sagt, was bei KILLING THE DRAGON hakt: „Same old rhythm to the same old rhyme / The same old dock – same old time“. Aufwachen, Ronnie James Dio, ’s ist schon 2002.

www.ronniejamesdio.com