Diverse – Murder – Songs From The Dark Side Of The Soul
Als Vater eines Kindes im besten Karnevals-Alter weiß ich, welche Anziehungskraft Pistolen und Gewehre ausüben können, von der Plastik-Knarre mit Ringmunition bis zu einem Winchester-Nachbau für coole Fastnachts-Cowboys. Die Abbildungen aus einem Waffenkatalog im Inneren dieser Compilation – Kaliberangaben, Preislisten, Produktbeschreibungen -— gehen nur einen Schritt weiter, sie weisen auf die Geschichten von Gier, Eifersucht und sexuellem Verlangen hin, die nachher als Motiv für einen Mord herhalten müssen. Mordgeschichten kursieren schon seit Menschengedenken, diese SONGS FROM THE DARK SIDE OF SOUL erzählen von gruseligen Verbrechen, von der Brutalität und dem tödlichen Wahnsinn, die die Fantasie eines großen Publikums bis heute anregen. Trikont-Haus-Compiler Christoph Wagner hat sich des Themas Mord in der Country-, Blues- und Calypsomusik angenommen und dabei den Schwerpunkt auf die 1920er und 1930er-Jahre gelegt – von Jimmie Rodgers („Gamblin‘ Bar Room Blues 2“) über Blind Boy Füller („Pistol Slapper Blues“), Lord Executor („Seven Skeletons Found In the Yard“) bis hin zu Bessie Smith („Send Me To The Electric Chair“). Hin und wieder scheint Bewunderung für die mordlustigen Outlaws durch, manchmal künden diese Songs einfach von Begebenheiten, die überliefert wurden oder durch Zeitungsartikel Verbreitung fanden.
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