Donovan – Sunshine Superman – The Journey of Donovan
Man wird nie so recht schlau aus diesem Donovan Leitch. So viele Widersprüche, so viele Ungereimtheiten. Auf der einen Seite ist der Songschreiber, der von Devendra Banhart und Billy Corgan geschätzt wird,der wunderbaren Acid-Folk wie „Sunny Goodge Street“ und „Celeste“, knackigen Pop wie „Sunshine Superman“ und „Season Of The Witch“ geschaffen hat. Der selbst von Bob Dylan die Absolution erhielt und dessen ruheloser Lebensstil mehr mit Jack Kerouac zu tun hat als mit archetypischen Popstars. Doch dann ist da eben auch der ewige Hippie, der in den achtziger Jahren blasse Protestsongs für Atomwaffengegner schreibt, der meditativ erleuchtet den Softpopper für abtrünnige, Jasmintee trinkende Cat-Stevens-Fans gibt und sich nicht zu schade ist. mit der Retortengang No Angels einen seiner alten Hits aufzuwärmen. Ist Donovan cool? Ja und nein. Hannes Rossacher. routinierter Pop-Biograf, gibt ihm jedenfalls viel Freiraum zur Selbsterklärung, den er auch weidlich ausnutzt. Teilweise gar selbstkritisch, was in Anbetracht Donovans offenbar unerschütterlichen Selbstbewusstseins dann doch überrascht. Rossacher kommentiert nicht, wertet nicht, was zwar dokumentarisch der reinen Lehre entspricht und korrekt sein mag, aber letztlich auch die Chance verstreichen lässt, all die Widersprüche zu klären. Widersprüche, die für Donovan allerdings gar nicht zu existieren scheinen.
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